Fehlende Lieferantenkapazitäten sind im Beschaffungswesen deutscher Unternehmen das größte Risiko. Es folgen die mangelhafte Qualität von Lieferungen sowie volatile Preise. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von mangelnder Vertragserfüllung oder generellen Versorgungsstörungen sowie deren Auswirkungen werden ebenfalls als hoch eingeschätzt. Das ist das Ergebnis einer Fallstudie (BME, veröffentlicht 2017) mit 319 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Das Problem: Plötzlich auftretende Risiken sind nicht im Griff! Viele der Unternehmen haben allenfalls rudimentäre Maßnahmen formuliert. Und das, obwohl in den vergangenen Jahren die zunehmende Internationalisierung, das damit verbundene Global Sourcing und Just-in-Time-Konzepte die Auswirkungen ungeplanter Ereignisse innerhalb der Supply Chain massiv verstärkt haben.
Bilden Sie deshalb Kennzahlen. Stellen Sie Abhängigkeiten transparent dar. Um geeignete Strategien ableiten zu können, müssen Sie die internen Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Risiken bewert- und interpretierbar machen. Ein Werkzeug ist die Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risikoanalyse (SWOT).
Ihr Ziel muss es sein, alle wahrscheinlichen Risiken unter Kontrolle zu haben. Sie müssen Mitarbeiter bestimmen, die im Ereignisfall ohne Zeitverzögerung auf vorformulierte Maßnahmenpläne zurückgreifen. Den Risikomanagementprozess müssen Sie mit befähigten(!) Mitarbeiten regelmäßig durchlaufen. Nur durch frühzeitige Kommunikation lassen sich richtige Gegenmaßnahmen planen bzw. im Ereignisfall umsetzen.
Fazit: Risk Management kostet Geld, ist aber im Hinblick auf nicht exakt zu prognostizierende Schäden in der Zukunft unabdingbar. Beziehen Sie auch Lieferanten in Ihre Maßnahmen ein. Verlangen Sie von Partnern strukturiertes professionelles Vorgehen.
Hinweis: Fordern Sie den BME-Leitfaden „Prozesse und Systeme im Einkauf“ an (redaktion@fuchsbriefe.de, Stichwort „Leitfaden“).