Daten teilen für höhere Effizienz
Unternehmen können ihre Produktion sehr viel effizienter gestalten, wenn sie Daten mit anderen Unternehmen teilen. Die Daten ermöglichen Einsparungen über die gesamte Produktionskette hinweg. Zum Beispiel die Optimierung der Maschinenbetriebsdauer durch vorausschauende Wartung oder eine Optimierung der Maschinennutzung durch Datenvergleich. Darauf verweist das Beratungsunternehmen Boston Consulting Group (BCG).
Wertschöpfungskette analysieren, um Lagerbestände zu verringern
Eine genaue Kenntnis der Wertschöpfungskette ermöglicht die Verringerung der Lagerbestände. Auch ein genauer Nachweis eines vereinbarten Produktionsprozesses über Zulieferer hinweg wird so möglich. Der Austausch digitaler Produktcharakteristiken, etwa über einen digitalen Zwilling, synchronisiert und optimiert verbundene Produktionsprozesse.
Dabei werden die Daten von Dritten verwaltet. Also etwa von einem Maschinenhersteller, der die Betriebsdauer der von ihm hergestellten Maschinen bei seinen Kunden durch die vorausschauende Maschinenwartung (Predicitive Maintenance) optimiert. Nur bei ihm werden die Daten aus verschiedenen Unternehmen vereint. Die Autohersteller Honda, Toyota, Nissan und GM nutzen AutoSphere, um Autoteile über die gesamte Produktionskette der Zulieferer verfolgen zu können. Die dazu nötigen RFID-Etiketten liefert das Unternehmen Surgere, ebenso wie die Verwaltung und Auswertung der Daten. Jedes Unternehmen muss für sich klären, welchen Vorteil es aus dem Teilen der Daten gewinnen kann und ob es investieren muss, um die Daten verfügbar zu machen.
Drei Grundsätze für Datenaustausch
Für die Zusammenarbeit sollten drei Grundsätze eingehalten werden.
- Im Voraus sollte klar sein, welchen Wert der Austausch der Daten liefern kann.
- Die Vereinbarungen müssen für alle Unternehmen, die sich am Datenaustausch beteiligen, Nutzen bringen.
- Zum Austausch müssen sichere Technologien und gemeinsamer Standards vereinbart werden. Als Standard für Maschinendaten ist inzwischen das offene OPC/UA etabliert.
Welche Daten können geteilt werden?
Um Daten zu Teilen, müssen Unternehmen zuvor entscheiden, wie sie mit ihren Daten umgehen. Welche Daten können geteilt werden?
- Nicht geteilt werden können Konstruktionsdaten und Produktionsdaten, die Prozesse offenlegen, mit denen ein Wettbewerbsvorteil erreicht wird. Etwa selbstentwickelte Produktionsabläufe.
- Zuliefererdaten und andere Daten von Drittunternehmen können geteilt werden, wenn die Unternehmen, von denen die Daten stammen, dem zustimmen.
- Vergleichsdaten der Maschinenleistung können geteilt werden, wenn beide Unternehmen, die die Daten teilen, davon profitieren. Die Daten sollten vorher bereinigt werden, also Fehler und Duplikate herausgenommen werden.
Fazit: Datenaustausch kann die Effizienz in der Produktion deutlich erhöhen. Unternehmen sollten aber klare Regeln aufstellen, welche Daten sie teilen können und welche nicht.