Durchbruch weiter nicht in Sicht
Apple wollte Pionier sein. Doch Mobile Payment bleibt für den Einzelhandel vorerst Zukunftsmusik.
Der Durchbruch des sogenannten Mobile Payment wird noch einige Zeit auf sich warten lassen – wenn er denn überhaupt kommt. Darauf deuten die ersten Erfahrungen mit einem viel beachteten Vorzeigeprojekt auf diesem Sektor hin. Vor einem Jahr startete der Technik-Konzern Apple ein eigenes Mobile-Payment-System: Apple Pay. Das besondere an der Ein-Jahres-Bilanz von Apple Pay: Es gibt gar keine. Der gewöhnlich nicht gerade kommunikationsschwache Technik-Gigant verweigert beharrlich jede Auskunft über die Nutzungszahlen seines Vorzeigeprojekts. Das legt den Schluss nahe, dass dies bisher alles andere als eine Erfolgsgeschichte ist. Außerdem ist die ursprünglich geplante schrittweise internationale Ausdehnung von Apple Pay ausgeblieben. Bisher ist das „Bezahlen mit dem Apfel“ nur in Großbritannien und den USA möglich. Über eine Einführung in Kanada wird zwar heftig spekuliert, eine klare Ankündigung hat es von Konzernseite aber nicht gegeben. Auch für den deutschen Markt gibt es bisher nur Gerüchte. Das ist ein starkes Indiz dagegen, dass sich Mobile Payment in absehbarer Zeit auf dem deutschen Markt durchsetzen wird.
Fazit: Händler, die über eine Aufrüstung in diesem Bereich nachdenken, können entsprechende Investitionen ruhig noch eine Weile liegen lassen, ohne Wettbewerbsnachteile gegenüber der Konkurrenz befürchten zu müssen.