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Finanzierung

Draghis Deflations-Dilemma

Die Finanzierungskonditionen verharren dauerhaft auf niedrigem Niveau. Das liegt auch an der Inflationsentwicklung in der Eurozone.
Die Inflationsrate in der Eurozone ist gesunken. Die aktuellen Daten verdeutlichen das Deflations-Dilemma in dem die Europäische Zentralbank (EZB) und Mario Draghi stecken. Trotz Mini-Zinsen und Anleihenkäufen will die Inflation nicht anspringen. Laut Eurostat ist die Inflationsrate im Euroraum im September um 0,1% gesunken. Im August lag die Rate der Geldentwertung in Europa noch bei +0,1% – auch das freilich weit entfernt vom EZB-Ziel von „nahe, aber unter 2%“. Was tun, fragen sich die Geldhüter? Und sie antworten mit Spekulationen über eine Ausdehnung der monatlichen Anleihenkäufe. Das mutet für uns bizarr an. Die ‚„Pferde wollen nicht saufen“, also wird ihnen noch mehr Liquidität bereitgestellt. Wie eine nicht zielführende strategische Maßnahme wirken soll, wenn man diese einfach nur verlängert oder den Hebel vergrößert, wird sich wohl kaum einem Unternehmer erschließen. Es scheint dabei nur eine Frage der Zeit zu sein, dass die EZB zu einer Ausweitung ihres Programms kommt. Die Finanzierungskonditionen werden dauerhaft auf dem niedrigen Niveau festgezurrt. Voraussichtlich können die Zinsen sogar noch sinken. Die Anleihenmärkte, an denen die Staatsschulden gehandelt werden, nehmen das bereits vorweg. Die Rendite der deutschen 10-jährigen Referenzanleihe ist binnen der vergangenen vier Wochen von 0,80% auf aktuell 0,50% zurückgefallen. Über alle Laufzeiten hinweg schiebt sich die Zinsstrukturkurve damit wieder nach unten. Auch die grundsätzliche Verfügbarkeit von Krediten bleibt hervorragend. Das zeigt die aktuelle ifo-Umfrage zur Kredithürde unter 4.000 Unternehmen. Die können sich demnach so leicht wie nie zuvor über ihre Bank finanzieren. Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft ist im September auf 14,8% gesunken (15% im Vormonat) – ein neuer historischer Tiefstand. Es gibt momentan praktisch keine Kredithürde, sondern eigentlich ein Kreditsprungbrett. Etliche Unternehmen wollen offenbar gar kein Kapital von ihrer Bank leihen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Einerseits haben viele Unternehmen hohe Cash-Reserven. Andererseits scheint es an lukrativen Investitionsmöglichkeiten zu fehlen. Die globalen Überkapazitäten in manchen Branchen mahnen zur Vorsicht. Außerdem zögern einige Unternehmen, weil sie abwarten wollen, wie scharf China wirklich auf die Bremse tritt. Daneben läuft es aber auch in Südamerika (z. B. Brasilien) nicht gerade rund. Auch die gefallenen Rohstoffpreise bremsen die Investitionen.

Fazit: Geld bleibt billig – vor allem in Europa dürften die Zinsen noch lange eingefroren bleiben. Unternehmen, die investieren wollen und eine solide Bilanz haben, bekommen das Kapital problemlos.

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