Immobilienfinanzierung: Eine neue Art der Geldanlage
Crowdinvesting-Plattformen versprechen eine neue Art der Immobilienfinanzierung. Allerdings handelt es sich dabei um Nachrangkredite.
Neue Plattformen wie Zinsbaustein.de oder Zinsland.de bieten eine neue Art der Geldanlage. Über diese Plattformen können Privatanleger Nachrangdarlehen für Immobilienprojekte vergeben. Entgegen der Behauptung, es sei ein Investment, handelt es sich also um einen Kredit. Und dieser Kredit ist nicht besichert. Die Zinsen sind mit über 5% dem Risiko entsprechend hoch. Die Laufzeiten der Kredite liegen zwischen 24 und etwas über 30 Monate. Das Risiko der Nachrangdarlehen soll bei den Portalen durch eine strikte Projektauswahl verringert werden. Zinsbaustein.de benutzt dazu einen dreistufigen Prüfprozess. Zunächst werden dabei die Rahmenbedingungen des Projekts untersucht. Dazu gehört, ob der Entwickler bisher erfolgreich war, das Gesamtkonzept sinnvoll ist, usw. In der zweiten Phase, der Due Diligence, wird das Projekt im Detail geprüft. Kaufverträge, das Angebot des Bauunternehmens und Gutachten werden durchgesehen. Zum Schluss bewertet ein Ausschuss das gesamte Projekt. Letztlich ist die Frage entscheidend, wie sehr man dem Prüfprozess vertrauen kann. Scheitert ein Projekt, ist das Geld des Investors bzw. Kreditgebers verloren. Sein Kredit ist unbesichert und eine Möglichkeit zum vorzeitigen Ausstieg besteht auch nicht. Solange der Immobilienmarkt dermaßen Nachfrage getrieben ist wie der deutsche, ist das Ausfallrisiko gering. Etwas anderes ist es, wenn der Markt sich dreht und die Nachfrage zurückgeht. Dann erst zeigt sich, ob die Auswahlkriterien der Portale streng genug waren. Für den Kreditgeber ist es dann allerdings im Zweifel zu spät.
Fazit: Die Prüfung der angebotenen Projekte durch die Plattformen ist der Knackpunkt des Investments. Ob die vergebenen Kredite wirklich sicher sind, zeigt sich erst, wenn die Nachfrage zurückgeht.