Schneller ans Geld
Lieferanten gehen oft in Vorleistung und leiden unter Liquiditätsproblemen. Teilnahme am Supplier Chain Finance bietet die Chance ohne hohen Kostenaufwand Liquidität zu befreien.
Immer beliebter wird eine bestimmte Art des Forderungsverkaufs. Unternehmen, die regelmäßig an große Konzerne liefern, können damit schneller an ihr Geld kommen. Dies läuft über eine Dreiecksbeziehung, in die der Konzern als Abnehmer, das liefernde Unternehmen und die Hausbank des Konzerns eingebunden sind (Supplier Chain Finance, SCF). Der Clou: Die Bank übernimmt unmittelbar die Rechnungsbegleichung anstelle des schuldenden Konzerns. Der Lieferant muss zwar eine Art Skonto zu Lasten seiner Marge gewähren. Damit bezahlt er die Bank für ihren Dienst. Dafür hat er aber schnell wieder Liquidität und spart sich möglicherweise teure Zwischenfinanzierungen. Der Bundesverband Einkauf und Logistik (BME) beobachtet, dass Großunternehmen in jüngerer Zeit verstärkt diese Möglichkeit nutzen. Sie wollen damit ihren Einkauf optimieren. In der Regel entscheidet der Großabnehmer, ob ein Lieferant in das Programm aufgenommen wird. Der Verkäufer profitiert dabei von der Bonität des Großabnehmers. Ist der Lieferant einmal ins System aufgenommen, kann die Auszahlung im Laufe zweier Tage erfolgen, sagt uns Bernd Sooth, Leiter der Abteilung Global Trade Solutions der BNP Paribas. Der Anfangsaufwand ist allerdings hoch.
Fazit: Als Lieferant eines Großkunden sollten sie sich über das Supplier Finance Program ihres Käufers erkundigen.