Allein in den nächsten 18 Monaten stehen über 40 Anleihen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zur Refinanzierung an. Das hat das Unternehmensportal bondGuide.de ermittelt. Das ausstehende Finanzierungsvolumen beträgt 1,5 Mrd. Euro.
Prägend für die kommende Refinanzierungsphase ist, dass viele Mittelstandsbonds in der Insolvenz- oder Restrukturierungsphase stecken. Von 200 KMU-Emissionen sind derzeit ca. 30 insolvent. Voraussichtlich wird nur knapp die Hälfte aller Mittelstandsanleihen Nachfolgeemissionen als Anleihe anbieten. Darauf deutet der Verlauf der elf Refinanzierungen hin, die im Jahr 2015 bisher vollzogen wurden. Bei diesen haben die Emittenten vermehrt institutionelle Privatplatzierungen umgesetzt. Die Unternehmen holen sich also momentan lieber strategische Investoren ins Boot und ziehen sich vom öffentlichen Kapitalmarkt zurück.
Positiv für die Unternehmen ist das gesunkene Zinsniveau. Infolgedessen können die meisten Firmen ihre Refinanzierungskosten spürbar senken. Bei den ersten Emissionen waren Zinsen von 8-8,5% üblich. Heute lassen sich Emissionen für Kupons um 6% am Markt platzieren. Besonders gute Karten für eine Verbilligung haben Unternehmen, deren Emission während der Laufzeit erfolgreich und ohne Kreditereignis war.
Fazit: Viele Unternehmen werden in den kommenden beiden Jahren ihre Mittelstandsbonds refinanzieren. Die Ausgangslage dafür ist grundsätzlich günstig. Unternehmen, die Probleme während der Anleihenlaufzeit hatten, sollten sich nach institutionellen Investoren umsehen.