Bedrohung für den Nahverkehr
Robotertaxis werden bald mit dem öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) konkurrieren. Dem traditionellen Taxigewerbe droht das Aus. Voraussichtlich schon 2030 werden selbstfahrende Taxis auf deutschen Straßen unterwegs sein. Das zeigt eine Studie von Roland Berger.
Die Preise pro Taxifahrt werden um etwa 60% sinken. Der Grund: Robotertaxis brauchen keine Fahrer, haben damit keine Personalkosten. Billigere Taxis führen zu sinkenden Fahrgastzahlen im ÖPNV, der daraufhin die Preise erhöhen muss. Folge: noch weniger Fahrgäste – ein Teufelskreis.
Koordination zwischen ÖPNV und autonomen Taxis verringert den Verkehr
Deshalb bekommen auch die Verkehrsplaner viel zu tun. Denn immer mehr Einzelfahrten führen zu verstopften Straßen. Um das Verkehrsaufkommen zu verringern, müssten öffentlicher Verkehr und autonome Taxis koordiniert werden.
Die Nahverkehrsbetriebe stehen vor beinahe noch größeren Herausforderungen. Sie müssen Ihren Service ausweiten und flexibilisieren: Kunden sollten von der Endhaltestelle bis zur Haustür gebracht werden.Der ÖPNV muss zudem einen Rund-um-die-Uhr-Service anbieten, um attraktiver zu sein als Individualverkehrsangebote. In beiden Fällen sind autonome Taxis oder Kleinbusse, die von mehreren Kunden genutzt werden, sinnvolle Angebote zur Ergänzung des Nahverkehrs.
Die optimale Koordination beider Systeme verlangt Regulierung. Ein aktives Verkehrsflussmanagementsystem koordiniert dann Flotten autonomer Fahrzeuge beim Kolonnenfahren. Lenkungsabgaben steuern die Nachfrage. Dazu dient eine dynamische Citymaut, die im Individualverkehr zu Hauptverkehrszeiten höhere Preise verlangt und den Nahverkehr attraktiver macht.
Fazit: Der Zeitraum für die Umstellung ist mit etwas mehr als 10 Jahren nicht lang. Schlafen die Beteiligten, wird der Staat die technische Innovation stoppen.