China will Leben auf dem Mond ermöglichen
Die Landung der Chinesen auf der Rückseite des Mondes zu Jahresanfang war ein Weckruf nicht nur für die Amerikaner. Die Botschaft lautet: Technologieführerschaft wird wieder in der Raumfahrt erworben. China wagte diesen Schritt als erste Nation. Es handelt sich um eine anspruchsvolle technische Aufgabe. Das beweist sowohl wie hochwertig die chinesische Technik inzwischen ist, vor allem in der Datenfernübertragung. Aber auch die verfügbaren erheblichen Finanzmittel und der eiserne politische Wille zum Erfolg sind offensichtlich.
Der Mond soll – nicht nur für Peking – als künftiges Basislager für weitere Weltraumausflüge dienen. Sowohl die Chinesen als auch die European Space Agency gehen davon aus, dass sich in absehbarer Zeit Wohn- und Arbeitsräume auf dem Mond errichten lassen. Diese sollen mit Hilfe von 3D-Druckern aus Staub entstehen.
Helium 3 soll den Chinesen als Antriebsstoff dienen – auf dem Mond reich vorhanden
Das Isotop Helium-3 soll als Brennstoff für Weltraumflüge vom Mond dienen. So planen es die Chinesen. Trotz thermonuklearer Fusion wird das Umfeld nicht radioaktiv verseucht. Helium-3 wird von der Sonne produziert. Auf der Erde kommt es aber im Gegensatz zum Mond nicht nennenswert vor. Auf dem Mond soll es Milliarden Tonnen Helium-3 geben. 8t Helium-3 be-inhalten die energetische Kraft von 1 Mrd. t Steinkohle.
Eine weitere asiatische Nation hat auf dem Mond großes vor. Die indische Raumfahrt will noch in diesem Jahr das an den Mond-Polen vorhandene Eis analysieren. Fernes Ziel: Die Produktion von Nahrungsmitteln auf dem Mond. Mit ersten Versuchen hat das auf der Mond-Rückseite gelandete chinesische Raumfahrzeug bereits begonnen. Es hat dazu Kartoffeln, Kohl und Seidenraupen auf den Mond gebracht.
Erste dauerhafte menschliche Besiedelung ab 2050
China hat einen klaren Zeitplan. Die ersten Chinesen sollen spätestens 2030 auf den Mond kommen. Eine dauerhafte menschliche Besiedlung soll 2050 beginnen. Die ersten Raumflüge vom Mond aus sollen zum Mars, zum Jupiter sowie zu verschiedenen Asteroiden führen.
Peking hält auch eine künftige enge chinesisch-amerikanische Kooperation in der Raumfahrt für möglich. Sowohl die Fortschritte in der künstlichen Intelligenz als auch bei der Entwicklung der Quanten-Computer könnten die Zusammenarbeit USA-China befördern und für beide Großmächte finanziell besser verkraftbar machen. Als vorbildlich wird die bisherige Zusammenarbeit der Amerikaner mit den Russen empfunden, in deren Rahmen russische Raketen Astronauten aus beiden Ländern sowie aus zahlreichen anderen Staaten zur Internationalen Raumstation (ISS) befördern.
Fazit:
Ein Europa, das morgen noch international mitspielen will, sollte anfangen, groß zu denken – aber nicht zuerst in der Sozialpolitik.