Die Tankstellen des Jahres 2022
In fünf Kategorien wurden jetzt die besten Tankstellen Deutschlands gekürt. Die wurden im Unimog-Museum in Gaggenau (Schwarzwald) ausgezeichnet. Der dort ansässige medialog-Verlag (Zeitschrift „Tankstelle“) hat eine 13-köpfige Jury voten lassen. Wir nennen Ihnen die „Best-Practice-Hotspots“:
Bester Shop
Einen Großteil ihres Umsatzes machen Tankstellen mit ihren Shops. Die sehen aber oft gleich aus, lassen sich kaum unterscheiden. Avia-Dornhan (Freudenstadt, 15 Mitarbeiter) macht es anders: Hier wird das Shop-Konzept neu gedacht. „Dorflädle“ und „Stüble“ mit Produkten regionaler Erzeuger ist das Motto. Das zeigt sich schon bei der Bauweise, über die Shop-Produkte bis hin zur Speisekarte. Regionalität (Schwarzwaldidylle) ist hier der rote Faden. Beispiel: Im Bistro sitzen Gäste auf umgebauten Milchkannen.
Autowäsche (Inklusionsbetrieb)
Ein besonderes Konzept verfolgt die Tankstelle am Waschpark in Kaiserslautern. Die wird betrieben von der Gemeinnützigen Integrationsgesellschaft Kaiserslautern mbH. In der Tanke und im Waschpark arbeiten auch Menschen mit Handycap. Zudem gibt es eine biologische Brauchwasseraufbereitung; Innen- und Außenreinigung innerhalb von 25 Minuten ohne Termin. Schmankerl: Hightech passt die Bandgeschwindigkeiten in der Waschstraße an die Besucherfrequenz an. So sind 75 Autowäschen pro Stunde (80.000 im Jahr) möglich. Die Mitarbeiter sind per Funk vernetzt, können sich schnell vertreten.
Umwelt
Die bft-Tankstelle D. Vornmoor in Vechta setzt konsequent auf einen umweltschonenden Betrieb. Dazu gehört eine Eigenstromversorgung (Solar/grüner Strom; Blockheizkraftwerk; Wärmepumpe; Heizung/Kühlung in die Shop-Decke integriert). Der Autarkiegrad ist mit 91% im Jahresdurchschnitt sehr hoch. Die Tankstelle versorgt zudem ein Siebenfamilienhaus sowie die eigenen E-Ladesäulen mit Solarstrom. Daneben wurde eine hochmoderne Portalwaschanlage installiert (Trend im Servicegewerbe; teurer für Betreiber und Kunden, aber durch innovative Technik mehr Komfort).
Innovation
Die Tankstelle Elektra (Köln, 26 Mitarbeiter an zwei Standorten) hat durch den Umbau eine alten Waschanlage zum Treffpunkt mit Café-Lounge (30 Sitzplätze) einen neuen Geschäftszweig entwickelt. Dort finden sogar Vernissagen, Ausstellungen und Konzerte statt. Im Café gibt es sogar eine eigene Kaffeemarke (Signor Rossi).
Bistro
Ähnlich hat es die Esso-Station Philipp Engel (Georgsmarienhütte, 36 Mitarbeiter) gemacht. Sie hat ebenfalls ein Gastro-Modell entwickelt („Fleischwolf – unvegan“). Das ist im dezenten American-Diner-Stil gehalten. Die Burger werden frisch zubereitet, das Verpackungsmaterial ist aus Papier und Holz, die Bestellung via App möglich - und es gibt sogar ein Liefergeschäft.