Einwanderer holen bei Patentanmeldungen auf
Für Begeisterung hat die Erfindung des Anti-Corona-Impfstoffes Biontec durch zwei Deutschtürken gesorgt. Doch Einwanderer tragen mittlerweile auch durchschnittlich zum Patentgeschehen in Deutschland bei. Noch 1994 betrug ihr Anteil an den in Deutschland entwickelten Patenten vernachlässigbare 3,8% bei einem Anteil von damals knapp 9% an der Bevölkerung. 2018 waren es dann 11,2% der Patente. Der Anteil der Einwanderer an den Erfindern in Deutschland entspricht damit beinahe dem Ausländeranteil an der Bevölkerung von 12,2%. Das zeigt eine Studie des IW.
Zahlen sprechen für verbesserte Integration von Einwanderern
Die Zahlen sprechen für eine bessere Integration von Einwanderern. Üblicherweise sind Patentanmeldungen mit guten Stellen in Forschung und Entwicklung oder Management/ Produktion verbunden. Die Zahlen beziehen sich auf alle Einwanderergruppen: aus Süd- und Osteuropa, Asien, der Türkei oder Arabien – in allen Gruppen hat sich die Zahl der Patentanmeldungen seit 1994 vervielfacht. Inwieweit sie dem jeweiligen Bevölkerungsanteil entspricht, darüber sagt die Studie allerdings nichts aus.
Deutsche Innovationsleistung geht zurück
Die Zahl der Patente, die von Personen mit deutschen Wurzeln angemeldet wurden, stieg in den vergangenen Jahren kaum noch. Ursache sind die alternde Bevölkerung und die zu geringe Zahl an Uni-Absolventen mit naturwissenschaftlich-technischer Ausbildung. Die Verfünffachung der Patentanmeldungen von Einwanderern seit 1994 führt dazu, dass Deutschland seine Position als innovatives Land zumindest noch zahlenmäßig halten kann.
Fazit: Einwanderer halten die Patentanmeldungen in Deutschland hoch. Nur durch sie wird ein Absinken der Innovationskraft des Landes verhindert.