Elektronik wird künftig gedruckt
Erstes Produkt ist ein Drucksensor für Zahnärzte
Erstes Produkt von Heidelberger Druckmaschinen ist ein Drucksensor für Zahnärzte. Sie können damit die Druckverteilung von Zähnen des Ober- und Unterkiefers beim Zubeißen digital erfassen. Sensoren zur Messung von Temperatur, Feuchtigkeit und ähnlichem sollen bald auf den Markt kommen. Sie können in Maschinen, im Gesundheitswesen, in der Logistik und im Einzelhandel (hier besonders RFID-Chips) eingesetzt werden. Heidelberger rechnet damit, dass in den kommenden Jahren Industrie 4.0-Anwendungen den größten Mark ausmachen werden.
Gedruckte Elektronik ist dünner, leichter und flexibler als konventionelle Elektronik – aber auch langsamer
Die Sensoren haben einige Vorteile gegenüber konventioneller Elektronik aus Silizium. Sie sind mit 0,5 mm sehr dünn, flexibel und sehr leicht. In hohen Stückzahlen können sie sehr günstig hergestellt werden.
Allerdings ist gedruckte Elektronik gegenüber konventioneller Elektronik weniger leistungsfähig. Sie erreicht geringere Schaltfrequenzen und Integrationsdichten.
Marktpotenzial enorm gesteigert
Bisher mussten teure Techniken aus der Produktion von Silizium-Halbleitern genutzt werden, um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Eine neuentwickelte Technik der Universität Barcelona kann die Leistungsfähigkeit gedruckter Elektronik im Druckverfahren stark erhöhen. Sie macht die Anbindung an konventionelle Bauteile auf Siliziumbasis möglich. Damit steigt das Marktpotenzial für gedruckte Elektronik in den nächsten Jahren von mehreren hundert Millionen auf einige Milliarden Euro.
Fazit: Gedruckte Elektronik wird in Zukunft ein wesentlicher Markt werden. Heidelberger bringt zurzeit die ersten gedruckten Sensoren auf den Markt. Mit der an der Universität Barcelona entwickelten Verbesserung der Technik rückt gedruckte Elektronik leistungsmäßig näher an Siliziumbauelemente.