Emissionsfreie Seetransporte schon ab Mitte der 20er Jahre
Die weltweit größte Containerreederei Maersk wird in zwei bis drei Jahren emissionsfreie Seetransporte anbieten. Im vorigen Jahr bestellte die Reederei acht riesige Containerschiffe (bei einer Maersk-Gesamtflotte von 738 Schiffen), die mit Methanol betrieben werden können. Bis Ende 2024 werden sie in Fahrt gehen. Lieferverträge mit Anbietern auf drei Kontinenten sichern in wenigen Jahren die Mengen an aus Wasserstoff hergestelltem Methanol, um die Schiffe emissionsfrei zu betreiben.
Erste Anlage in Dänemark geht Ende 2023 in Betrieb
Den Anfang macht ein vom dänischen Energieunternehmen European Energy A/S geplante Anlage. Im Süddänischen Kassö soll bis Ende nächsten Jahres ein von Siemens Energy gebauter Elektorlyseur mit 50 MW Leistung die Arbeit aufnehmen. Das ist zehnmal größer, als bisherige Anlagen und somit der Schritt in die Industrialisierung der Wasserstoffproduktion. Langfristige Lieferverträge von Maersk sichern die Investitionen der Energieunternehmen in Dänemark, wie auch in sechs weiteren Projekten in China, Nord- , sowie Südamerika ab. Damit sollen in drei Jahren schon jährlich 700.000 t eMethanol für Maerskhergestellt werden.
Markt für emissionsfreie Transporte durch Markenhersteller angetrieben
Maersk sieht einen wachsenden Markt für emissionsfreie Transporte. Besonders US-amerikanische und europäische Markenhersteller wie H&M, Adidas, Unilever, Nike oder Procter und Gamble, sowie Autohersteller werden dafür einen Aufpreis bezahlen. Der dürfte zunächst etwa beim dreifachen herkömmlicher Frachtraten liegen und dann sinken. Vorteil: Die Unternehmen können dann mit einer dekarbonisierten Lieferkette werben. Damit beginnt die Umstellung der Seefracht auf emissionsfreie Treibstoffe wesentlich früher als bisher erwartet. Seefahrtexperten rechneten bisher damit, dass es frühestens Anfang der 2030er Jahre größere Versuche emissionsfreier Seetransporte geben würde.
Fazit: Schiffs-Treibstoff wird die erste großindustrielle Anwendung für Wasserstoff werden. Der dafür nötige Bau großer Wasserstoffanlagen wird der gesamten Branche Auftrieb geben und für einen schnelleren Start ins Wasserstoffzeitalter sorgen.
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