Günstiger digitalisieren
Unternehmen, die auf Digitalisierung im Betrieb setzen, sollten bereits die 5G-Technik in Betracht ziehen. Derzeit kommen die ersten 5G-Module auf den Markt und wenige große Telekom-Anbieter werben insbesondere schon um Firmenkunden, die die Technik nutzen wollen. Die Angebotspalette dürfte aber rasch größer werden.
Mit der neuen Technik können die Kosten der Steuerungstechnik stark reduziert werden. Der Grund: Die umfangreiche Verkabelung der Steuerung kostet schnell mehrere zehntausend Euro. Sie lässt sich mit 5G zu großen Teilen einsparen. Die Kosten der Steuerung sinken dann auf wenige tausend Euro. Damit rechnen Experten beim Fraunhofer IPT.
Einfache Erweiterung
Ein weiterer Vorteil ist die große Flexibilität der 5G-Technik. So kann eine mit 5G gesteuerte Anlage relativ einfach erweitert werden. Denn durch die hohe Datenübertragungsrate von bis zu 10.000 Mbit/sek und die schnelle Reaktionszeit der Funktechnik von unter einer Millisekunde können Berechnungen und Steuerbefehle in die Cloud verlagert und an die Maschine gesendet werden. Dadurch ist es einfach, neue Steuerungselemente hinzuzufügen, wie etwa KI-Anwendungen.
Stetige Prozessoptimierung mit geringem Aufwand
Produktionsprozesse können durch die Steuerung aus der Cloud stetig optimiert werden. Dabei gibt es nur geringe Stillstandzeiten. Bei einer herkömmlichen SPS-Steuerung wären dafür größere Investitionen und längere Umbauzeiten nötig. Außerdem enthalten immer mehr Erzeugnisse wie Maschinen umfangreiche Softwareprogramme. Mit einem 5G-Netzwerk kann die Software einfach aufgespielt werden, ohne das Produkt dafür zeitaufwendig verkabeln zu müssen.
Neue Möglichkeiten der Automatisierung
Die 5G-Module machen auch eine neue Art der Automatisierung möglich. Ein Beispiel dafür sind innerbetriebliche Transportsysteme, die bisher von festgelegten Pfaden abhängig sind. Mit 5G können z. B. Transportwagen in Zukunft unabhängig von festgelegten Wegen navigieren, dadurch Staus umfahren und ihre Wege flexibel optimieren. Alte Maschinen und Anlagen, die mit Sensoren und 5G-Modulen ausgestattet wurden, sammeln Daten der verschiedenen Prozessschritte in der Cloud. Deren Auswertung ermöglicht eine Echtzeit-Optimierung, die mit der bisherigen linearen Weitergabe der Daten nicht möglich ist. Auch AR-Brillen lassen sich erst mit 5G in Echtzeit nutzen. Damit können einfache Tätigkeiten, die nicht dauernd anfallen, wie etwa kleine Reparaturen, auch mit nicht darauf spezialisiertem Personal ausgeführt werden.