Hamburg stoppt Musks Hyperloop und setzt auf den Smart City Loop
In den vergangenen Tagen wurde über die Einstellung des Projektes „Hyperloop“ von Elon Musk im Hamburger Hafen berichtet. Dieses Projekt hat nichts mit dem Projekt „Smart City Loop“ zu tun, wie viele irrtümlich meinen. FUCHSBRIEFE klären auf.
Unterirdische Warenversorgung
Beim „Smart City Loop“ handelt es sich um ein Konzept zur unterirdischen Warenversorgung und Entsorgung in Innenstädten. Die soll über ein Röhrensystem gewährleistet werden. Das Projekt beruht lauf langjährig bewährten Techniken und ist nach Angaben der Initiatoren (TH Köln und Praxispartner Smart City Loop GmbH) „in kürzester Zeit“ realisierbar. Die Wirtschaftlichkeit sei durch unterschiedliche Studien nachgewiesen.
Der Smart City Loop könnte das unterirdische Bindeglied zwischen Langstreckenverbindungen und der Feinverteilung in der Innenstadt sein. Beispiel: Im Kellergeschoss eines solchen Gebäudes könnte ein Lkw-Bereich untergebracht sein, darüber Co-Working- und Büroflächen, darüber Wohnflächen. Ein solcher Shared City Hub erhält das Stadtbild für die Anwohner und sorgt für ökologische Ressourcen-Nutzung.
Relativ geringer Aufwand
Der Bau eines solchen Hubs benötigt laut den Initiatoren eine signifikant kürzere Bauzeit als traditionelle Infrastrukturprojekte. Hinzu kommt: Durch unterirdischen Rohrvortrieb müssen keine Straßen aufgerissen werden. Der Smart City Loop soll helfen, in Hamburg 1.500 Lieferfahrten pro Tag und 30.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Ziel ist die Inbetriebnahme 2026. Derzeit finden In Hamburg Investorengespräche zur Finanzierung der Vorbereitungen für das Planfeststellungsverfahren statt. Weitere Städte – auch im Ausland – haben Interesse angemeldet.
Absage von Hamburg an den Hyperloop
Beim „Hyperloop“ nach einer Idee von Tesla-Chef Elon Musk handelt es sich um ein neues Fortbewegungsmittel, das ober- oder unterirdisch in nahezu luftleeren Röhren schwebt und elektromagnetisch angetrieben wird. Das natürlich im Idealfall mit erneuerbaren Energien. Musk hatte weltweit Wettbewerbe dazu ausgerufen. Studenten der TU München sind schnell weit vorangeschritten (Prototyp einer Tunnelbohrmaschine).
2018 hatte der Hamburger Hafen angekündigt, auch Musks Transportsystem Hyperloop nutzen zu wollen. Es sollte Container mit Schallgeschwindigkeit in den Rohrsystemen ins Umland befördern. Im Dezember 2022 machte die Stadt einen Rückzieher. Das Projekt sei spannend und nutzwertig, aber in der Hansestadt auch aus Platzgründen aktuell nicht realisierbar.
Fazit: Beide Projekte sind spannend, aber noch nicht ausgereift. Zahlreiche europäische Startups basteln an der Realisierung von Hyperloops. Hamburg konzentriert sich nun auf das Transportsystem Smart City Loop und erteilt Elons Musks Fortbewegungsmittel eine Absage.