Hochschulkooperationen für Projekte nutzen
Aus der Not eine Tugend machen
Allerdings sind die Kapazitäten und personellen Ressourcen oft begrenzt. Das zeigt sich in den konkreten Planungen der Unternehmen. 38% der Firmen im Nonfood-Handel planen in diesem Jahr gar keine Investitionen. Diese Angaben wurden im Januar / Februar erhoben. Wegen des Ukraine-Krieges dürften nun noch mehr Betriebe Investitionen zurückhalten.
Hochschul-Kooperationen können ein guter Ausweg aus dem Dilemma sein. Unternehmen können Studenten auf Projektbasis einbinden. Unternehmen bekommen so "frische Ideen", die den aktuellen Stand der Forschung widergeben. Theorie-erprobte Studenten können ihr Wissen in der Praxis anwenden. Im besten Fall entstehen dadurch Netzwerke (Unternehmen-Uni) und Firmen bekommen langfristig Zugang zu gut ausgebildeten Nachwuchskräften. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese als Praktikanten, Werkstudenten ins Unternehmen kommen und später auch Fachkräfte werden, sind gut. Zudem sparen Unternehmen die Kosten für teure Beratungsdienstleistungen.
Möglichkeiten für Hochschul-Kooperationen
Nahezu alle technischen Universitäten und Fachhochschulen haben Ansprechpartner für Kooperationen. Drei Universitäten haben wir exemplarisch für Sie herausgepickt:
- DIVABRE ist ein Projekt der bergischen Region für die Digitalisierungsstrategie des Landes NRW. Durchgeführt wird das Projekt vom Lehrstuhl für Technologie und Management der digitalen Transformation der Universität Wuppertal. Sie bewerben sich mit einer "Challenge" z.B. "Daten XY analysieren… aber wie?" Die Studenten entwickeln im Anschluss daran eine passende Lösung unter Begleitung des Lehrstuhls.
- Die Universität Stuttgart bietet auf ihrer Website mehrere Kooperationsmöglichkeiten an. Neben wissenschaftlichen Gutachten und Auftragsarbeiten können Sie kleinere Forschungsprojekte ausschreiben, die dem Umfang einer Abschlussarbeit gerecht werden. Für größere Projekte besteht die Möglichkeit eine Kooperationsforschung einzugehen. In einem Kooperationsvertrag werden die Konditionen festgehalten. Zudem gibt es eine Vielzahl von Förderprogrammen, die die Kosten niedrig halten.
- Der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing und Innovation der Universität Passau bieten ähnlich wie die Uni Stuttgart Möglichkeiten zu Forschungskooperationen und praktischen Abschlussarbeiten. Daneben bietet der Lehrstuhl Unternehmen sich durch praxisbezogene Gastvorträge und Fallstudien vorzustellen.
Neben diesen sehr direkten Möglichkeiten gibt es immer die Möglichkeit, Stellenausschreibungen am "schwarzen Brett" auszuhängen. Auch Hochschul-Sponsorings oder Stipendien sind Möglichkeiten, eine dauerhafte Kooperation mit einer Universität aufzubauen.
Was sollten Sie mitbringen?
Bevor Sie eine Hochschulkooperation eingehen, sollten Sie klären, ob Sie, Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter dafür bereit sind. Das Bundeswirtschaftsministerium hat dafür folgende kleine Checkliste erarbeitet:
- Stehen Qualität und Umfang des Aufgabenspektrums im Verhältnis zu den Leistungen, die Studenten aufgrund ihres aktuellen Kenntnisstands erbringen können?
- Können Sie eine professionelle Betreuung der Studenten sowie eine für die Kooperation zentrale/n Ansprechpartner/-in in Ihrem Unternehmen sicherstellen?
- Können Sie sonstige Ressourcen wie z.B. einen Arbeitsplatz und Computer zur Verfügung stellen?
- Sind Ihre Beschäftigten positiv gegenüber Studenten eingestellt, die in Ihrem Unternehmen mitarbeiten?
- Können Sie den Kontakt im Anschluss an die Tätigkeit der Studenten in Ihrem Unternehmen aufrechterhalten?
Fazit: Prüfen Sie, ob Hochschulkooperationen für Ihre Zwecke hilfreich sein könnten.
Hinweis: Online stellen wir Ihnen drei wegweisende Projekte und Ansprechpartner vor.