Humanoide Roboter erstmals in Logistik und Produktion
Unternehmen beginnen damit, humanoide Roboter in ihre Betriebsabläufe zu integrieren. Humanoide Roboter sehen Menschen ähnlich. Sie sind wesentlich flexibler als herkömmliche Roboter, weil sie mit ihren "Beinen" ihren Ort wechseln können und mit ihren beiden Armen sehr unterschiedliche Arbeiten ausführen können.
Bisher hatten derartige Roboter, wie etwa Pepper von Aldebaran, wenige Fähigkeiten. Sie wurden vor allem im Servicebereich, etwa zur Begrüßung von Hotelgästen, eingesetzt. Fortschritte bei Gleichgewicht, Kontrolle des Umfelds (um keine Menschen zu verletzen) und bei den Sensoren ermöglichen inzwischen anspruchsvollere Einsätze.
Amazon und GXO nutzen Humanoide in ihren Lagerhallen
Mit Amazon und dem US-Kontraktlogistiker GXO setzen zwei US-Konzerne humanoide Roboter in der Logistik ein. Beide nutzen dazu „Digit“ des US-Startups Agility Robotics (1,9 m groß, 63,5 Kg schwer und kann 16 Kg heben und transportieren). Aufgaben ist in beiden Unternehmen, Kisten an ein Fließband oder leere Kisten vom Band auf eine Palette zu tragen. Das soll die Mitarbeiter von stupiden Arbeiten entlasten. Laut GXO sind die Mitarbeiter mit dem Roboterkollegen zufriedener, als ohne. GXO hat nun Verträge unterzeichnet, um den Roboter regulär einzusetzen und nicht nur in einer Testphase.
Auch die Autoindustrie testet den Einsatz humanoider Roboter
Auch die Autoindustrie will die Roboter nutzen. Mercedes-Benz will nach Einsatzmöglichkeiten für Apollo (1,72 m groß, 72,5 Kg, Tragfähigkeit 25 Kg) des US-Unternehmens Apptronic suchen. Der chinesische E-Auto-Hersteller Nio nutzt Walker S (1,45 m, 77 Kg, des chinesischen Herstellers UBTech Robotics, um nach Nios Angaben Qualitätskontrollen an Türschlössern, Sicherheitsgurten und anderen Teilen vorzunehmen. BMW sucht nach Einsatzmöglichkeiten für Figure 01 (1,67m, 60 Kg, Tragfähigkeit 20 Kg) des US-Unternehmens Figure.ai in der Produktion. Etwa beim Einlegen von geschnittenen Blechen in Stanzmaschinen.
Der Roboter ist derzeit deutlich langsamer als ein Mensch. Er kann aber dazulernen und schneller werden. Auch bei den Autoherstellern geht es darum, Mitarbeiter von stupiden Jobs zu entlasten, die Arbeit damit attraktiver zu machen und den Fachkräftemangel zu mindern.
Fazit: Humanoide Roboter haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und können in einfachen Arbeitsumgebungen eingesetzt werden. Bis sie in Lagerhallen und Produktion häufig anzutreffen sind, wird es noch ein paar Jahre dauern.