Intelligente Ersatzteile bitte!
In vielen Unternehmen hapert es an einem anforderungsgerechten Ersatzteilwesen. Trotz digitaler Bestrebungen. Die Wahrheit ist: Neben der Anlage steht ein Schrank mit Ersatzteilen. Keiner kennt den Inhalt genau; keiner weiß, wer was wann in welcher Stückzahl nachbestellen wird. Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Zunächst müssen die vorhandenen Ersatzteile in die zentrale EDV aufgenommen werden (Abbild in den ERP-Systemen). Check: Was braucht man davon überhaupt noch?
- Unter strategischen Gesichtspunkten müssen Sie z.B. analysieren: Welche Teile wollen wir selber bevorraten und was beim Lieferanten? Gibt es Teile, die wir mit anderen Fertigungsstätten oder Unternehmen teilen könnten? Wer noch immer meint, das „spontan und händisch" beantworten zu können, gerät bei Störfällen und Marktveränderungen schnell in die Bredouille und kann eventuell nicht mehr liefern.
- Definieren Sie allgemeingültige Kriterien. Der Computer entscheidet automatisch über die Art der Bevorratung. Dabei sollte auch analysiert werden, ob es sinnvoll ist, bestimmte Teile mit dem 3D-Drucker herstellen zu lassen (Inhouse oder beim Dienstleister?). Beispiel: Siemens stellt Ersatzschaufeln für Gasturbinen mit dem 3D-Drucker her.
- Intelligente Label zeigen dem Instandhalter den Weg zum richtigen Teil. Fortschrittlich ist die Flüssigkristallanzeige am Regalfach. Man sieht, welche Teile bereits nachbestellt werden. Bei akutem Bedarf löst ein einfacher Druck auf das Label die Bestellung beim Einkauf aus. Dieser kann dann genau prognostizieren und Fehlbestände reduzieren.
Fazit:
Hier einen effizienten Standard zu implementieren ist kein „Riesending". Packen Sie's an!
Hinweis:
Beim digitalen Ersatzteilmanagement müssen Zulieferer auch digitale Information zu den Teilen liefern (Achtung: Stammdaten!). Dabei hilft der Klassifizierungsstandard ecl@ss. Damit sprechen
alle eine einheitliche Datensprache.