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Energetische Sparpotenziale in der IT nutzen

Investitionen in Energie-Effizienz können neue Erlösquelle sprudeln lassen

Trotz extrem gestiegener Energieeffizienz verbraucht die Internetnutzung immer mehr Strom - und treibt damit die CO2-Emissionen in die Höhe. Denn die erforderliche Rechenleistung steigt noch stärker als die Effizienzgewinne. Aber es gibt noch viele Optimierungsmöglichkeiten, die Rechenzentren sogar neue Einnahmequellen erschließen können.

Der Zuwachs der Rechenleistung für das Internet treibt den CO2-Ausstoß trotz wachsender Energieeffizienz in die Höhe. Zwischen 2010 und 2020 hat sich in Deutschland die Leistung der Server verachtfacht. Der Strombedarf der Server stieg im gleichen Zeitraum um immerhin 75%, so das Borderstep-Institut, das zu IT und Nachhaltigkeit forscht.

Die Rechenleistung steigt damit zwar deutlich stärker als der Stromverbrauch. Ursache ist, dass die Prozessoren der Computer  sparsamer werden und Teile der Rechenzentren bei schlechter Auslastung inzwischen heruntergefahren werden. Bei der Infrastruktur (Kühlung, unterbrechungsfreie Stromversorgung, usw.) stieg die Effizienz um 21%. Aber trotz stark steigender Energieeffizienz hat das immense Wachstum der gesamten Rechenleistung einen stetig steigenden Stromverbrauch zur Folge. Rechenzentren, die Youtube- und Netflixvideos oder Cloudsoftware für Unternehmen bereitstellen, verbrauchen derzeit insgesamt etwas über ein Prozent des Stroms weltweit.

Großes Optimierungspotenzial

Das Internet bleibt somit ein Treiber des CO2-Ausstoßes und des Klimawandels. Darum dürfte auch weiter in energetische Optimierung von IT-Zentren investiert werden. Die technischen Möglichkeiten für weitere Optimierungen wachsen zügig. So können Server mit Wasser viel effizienter gekühlt werden (bisher oft Klimaanlagen und Luftkühlung). Die Rechenleistung und somit der Stromverbrauch kann immer besser an tageszeitliche Nachfrage-Schwankungen angepasst werden. Auch kann die Stromversorgung besser mit der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien koordiniert werden. Auch der Stromverbrauch von Software kann optimiert werden.

Insgesamt könnte der heutige Stromverbrauch auf das Niveau von vor zehn Jahren gedrückt werden. Häufig würde sich das schnell amortisieren, weil Strom ein zentraler Kostenblock in der IT ist. Dem steht entgegen, dass die Betreiber von Rechenzentren das Risiko eines Stillstands strikt vermeiden und daher auf bewährte Technik setzen. Bereits in Betrieb befindliche Rechenzentren werden aus demselben Grund nicht energetisch optimiert, selbst wenn erhebliche Einsparungen möglich sind. 

Neue Einnahmequellen können erschlossen werden

Betreiber von Rechenzentren sollten aber nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf die Erlösseite schauen. Denn wenn energetische Sanierungen richtig konzipiert und umgesetzt werden, können für Rechenzentren sogar neue und signifikante Erlösquellen sprudeln. So kann die Abwärme der Server zum heizen genutzt werden. Die Rechenzentren in Frankfurt (Main) würden ausreichen, alle Haushalte der Stadt mit Wärme zu versorgen. Notstromaggregate könnten auf Brennstoffzellen umgestellt werden, um CO2-neutral zu sein. Der regelmäßig nötige Testbetrieb könnte zur Erzeugung von Regelleistung zur Stabilisierung der Stromnetze genutzt werden.

Fazit: Rechenzentren haben ihre Leistung sehr viel stärker gesteigert, als den Energieverbrauch. Aber sie könnten ihren Stromverbrauch erheblich stärker senken, wenn sie Innovationen schneller annehmen würden.

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