Kraftwerke mit Ammoniak betreiben
Forscher des INP in Greifswald arbeiten mit internationalen Partnern an einem neuartigen Ammoniak-Kraftwerk, das sehr effizient ist. Das INP, Leibnitz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. gehört zu den weltweit führenden Forschungsinstituten im Bereich der Plasmen. Das sind besondere Aggregatzustände von Gasen.
Als Ammoniak kann der Wasserstoff einfach gespeichert und transportiert werden. (Wasserstoff ist ein extrem flüchtiges Gas und deshalb schwer zu speichern.) Um das Ammoniak nutzbar zu machen, greift das Institut auf eine bisher selten genutzte Technik zurück, die flammlosen Verbrennung.
Die Technik ähnelt einem konventionellen Kraftwerk
Die Technik ist letztlich einem konventionellen Kraftwerk sehr ähnlich. In einem Verbrennungsraum wird Ammoniak (allerdings ohne Flammen) zu Stickstoff, Wasserdampf und Stickstoffoxiden verbrannt. Dieses Gasgemisch wird durch eine Turbine geschickt, mit der dann wieder Strom erzeugt wird.
Damit wird über die gesamte Prozesskette – Strom zur Erzeugung von Wasserstoff, der zu Ammoniak verarbeitet wird, aus dem dann wieder Strom erzeugt wird – eine Effizienz von 45% erreicht. Üblich ist derzeit bei der Nutzung von Wasserstoff in Brennstoffzellen eine Effizienz von nur 35%. Weil dafür hoher Druck und extreme Hitze erforderlich sind, kann die Technik nur in größeren Anlagen genutzt werden. Bis 2024 läuft das Forschungsprojekt, das mit einem arbeitsfähigen Versuchsmodell enden wird. Dann kann mit dem Bau größerer Anlagen und der Markteinführung begonnen werden.