„Luigi“ und „Mario“ peilen die Lage
Teleroboter können Kundenbesuche ersetzen. Diese waren bisher in vielen Fällen unerlässlich. Die Pandemie setzt dem ohnehin Grenzen. Der international agierende Crailsheimer Maschinenbauer Groninger (Hersteller von Füll- und Verschließmaschinen für die Pharma-, Consumer- Healthcare- und Kosmetikindustrie) setzt seit einem Jahr auf „Mario" und „Luigi“ – zwei Telepräsenzroboter, die FATs aus der Ferne ermöglichen. Denn in Pandemie-Zeiten sind auch die Werksabnahmen (Factory Acceptance Tests - FAT) schwierig geworden. Die „digitalen Mitarbeiter“ werden auch genutzt, um Design Reviews zu besprechen oder Präsentationen zu zeigen.
Steuerung via App
Bei den Double-Telepräsenzrobotern (intern benannt nach den Nintendo-Superhelden Mario und Luigi) handelt es sich um selbstfahrende Videokonferenz-Roboter. Die Steuerung übernehmen die Groninger-Kunden via App oder PC. Die Roboter bewegen sich frei um die Maschinen, ändern so Blickwinkel und Ansicht für den (fernen) Betrachter. Währenddessen kann mit dem Montage-, Bedien- und Projektleitungspersonal bei Groninger kommuniziert werden.
Im Mai 2020 fand die erste digitale Maschinenabnahme mit Hilfe der Roboter statt. Seitdem wurden 20 Kundenprojekte auf diese Weise abgewickelt. „Mario“ und Lugi“ waren rund 140 Stunden im Einsatz. Weitere Telepräsenzroboter sollen folgen, weil sich das Experiment gelohnt hat, wie es im Unternehmen heißt.Fazit: Nach Corona sollten alle Dienstreisen auf Notwendigkeit geprüft werden. Viele Mitarbeiter werden nicht mehr wie früher munter durch die Welt düsen (müssen) – auch Techniker nicht. Telepräsenzroboter sind eine überlegenswerte Alternative – nicht nur im Bereich FAT.