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Pentagon finanziert die Entwicklung

Ozeanriesen bald ohne Kapitän unterwegs

Die amerikanischen Behörden haben bei mehreren Werften gleichzeitig die Entwicklung großer Schiffe ohne Besatzungen in Auftrag gegeben. Federführend dabei ist - wie so häufig - zunächst das Militär. Die meisten der Werften haben aber auch umfangreiche Erfahrungen mit zivilen Schiffsbauten, die nun in die neuen Arbeiten einfließen sollen.

"Geisterschiffe" ohne Kapitän und Besatzung sollen bald den Treibstoffverbrauch von Ozeanriesen verringern helfen. Wie so oft bei technischen Neuerungen steht das US-Militär Pate. Trotz beträchtlichen Widerstands weiter Teile des US-Kongresses hat das amerikanische Verteidigungsministerium mehrere Entwicklungsaufträge finanziert. Lockheed Martin, Bollinger Shipyards, Marinette Marine, Gibbs & Cox sowie Austral USA sollen eine Generation besatzungslos fahrender großer Schiffe entwickeln. Sie sollen dazu bestehende Designs kommerzieller Schiffe entsprechend modifizieren. Vor allem sollen Aufwand und Kosten besatzungsloser Schiffe "im Rahmen" bleiben. 

Auftraggeber war in allen fünf Fällen die DARPA. Es handelt sich um eine dem Pentagon nahestehende amerikanische Behörde für Forschung und Entwicklung. Sie war 1958 als Advanced Research Project Agency vom damaligen Präsidenten Dwight D. Eisenhower ins Leben gerufen worden. Inzwischen firmiert sie, bedingt durch den Schwerpunkt ihrer Arbeit, als Defense Advanced Research Project Agency.

US-Militär entwickelt Automatik-Schiffe

Die U.S. Navy davon aus, dass besatzungslosen Überwasser-Kriegsschiffen "die Zukunft" gehört. Der Widerstand gegen diese Pläne erklärt sich hauptsächlich aus den mit diesem Konzept verbundenen Entwicklungskosten. Die DARPA geht jedoch davon aus, dass sich die Entwicklungskosten auch zivil nutzen lassen – und von daher rechnen. Denn die Anforderungen an die militärischen besatzungslosen Schiffe dürften weitgehend mit den von zivilen Schiffen übereinstimmen: Jedes Schiff muss sicher und zuverlässig von A nach B gelangen. Zumindest die erste Generation der besatzungslosen Schiffe soll aber anfänglich eine kleine Besatzung mitführen. Bei technischen Pannen sind Hilfedienste per Schiff oder Flugzeug vorgesehen. 

Zumindest für die Hauptverkehrsrouten der Schifffahrt erscheint die Idee interessant, die Schiffe in ganz kurzen Abständen hintereinander fahren zu lassen. Die Schiffe können im Treibstoffverbrauch vom jeweils Vorausfahrenden profitieren. Dieser Gedanke wird derzeit ebenso in der zivilen Luftfahrt verfolgt. Dort hat Airbus eine entsprechende Software nach dem Modell der Vogelschwarm-Flüge entwickelt. Sie wird gegenwärtig in Frankreich und Skandinavien getestet wird FB vom 18.9.20). 

Die Darpa hat jedenfalls Gibbs & Cox damit beauftragt, das Convoy-Fahren zur Treibstoffersparnis weiterzuentwickeln. Auftragswert: bis zu 280 Mio. Dollar. "Cruisen" könnten die Frachter vor allemauf dem Nordatlantik zwischen Europa und Nordamerika und auf dem Pazifik zwischen Ostasien und der u.s.-amerikanischen Westküste. 

Unklar sind bisher vor allem die "Nebenkosten" des besatzungslosen Frachtverkehrs. So müssen dieHäfen für den besatzungslosen Schiffsverkehr aufgemöbelt werden. Auch die elektronischen Überwachungssysteme für den Betrieb der neuen Schiffe verschlimgen hohe Summen. Nicht zuletzt sind Versicherungskosten für die besatzungslosen Frachter und ihre Ladungen noch ungeklärt.

Fazit: Es dürften noch gut 10 Jahre vergehen, bis die ersten großen Frachter besatzungslos auf den Ozeanen aufkreuzen. Bei militärischen Fahrzeugen könnte es etwas schneller gehen.

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