Plastikstraße ist serienreif
Die Plastik-Straße der holländischen Firmen KWS, Wavin and Total (vgl. FB vom 16.2.2017) hat ihren Praxistest bestanden. Über 1 Mio. Radfahrer haben das erste, 30 Meter lange Teststück der aus Plastikmüll recycleten Straße genutzt. Seit dem Jahr 2018 war der Prototyp der Straße im Alltagstest in den holländischen Gemeinden Zwolle und Giethoorn.
Plastikstraße geht in die industrielle Produktion
Die Straße ist nun reif für die Serienproduktion. Dessen sind sich die Ingenieure der beteiligten Unternehmen sicher.Die Straße habe im Alltagstest bewiesen, dass sie sowohl Fahrradfahrer, aber auch schwere Lasten hervorragend bewältigen kann. Auch das Abwasserauffangsystem im Inneren der modular aufgebauten und mit Hohlräumen versehenen Straße hat hervorragend funktioniert. Es ermöglicht, Regenwasser in Kavernen unter der Straße zu speichern. Das entlastet die Kanalisation. Das Wasser kann dann sukzessive zu späteren Zeitpunkten wieder abgegeben und beispielsweise gleich zur Bewässerung der straßennahen Pflanzen genutzt werden. In den Test waren die Speicherkammern in der Straße auch nach Starkregen höchstens zu 48% gefüllt. Das gespeicherte Wasser wurde dann binnen zwei Tagen wieder langsam aus der Straße abgegeben.
Im ersten Quartal 2021 soll die industrielle Fertigung beginnen. Die einzelnen Module der Straße werden aus recyceltem Plastik hergestellt. Ein 30 Meter langes Stück der Straße wird aus etwa 1.000 kg Altplastik hergestellt. Das entspricht etwa 218.000 Plastikbechern. Im Vergleich zu einem ähnlich langen Stück Straße aus Asphalt oder Beton werden dabei mit der Plastikstraße ca. 50 bis 70% der CO2-Emissionen eingespart. Die Module können für Radwege, aber auch für Parkplätze, Schulhöfe oder auch in Parkanlagen (Fußwege) eingesetzt werden. Damit dürfte das System auch für Kommunen interessant sein.
Fazit: Die Plastikstraße hat den Praxistest bestanden, ist serienreif. Das System bietet eine gute Gelegenheit nachhaltige Infrastruktur zu bauen. Die beteiligten Unternehmen wollen das System zunächst in Holland und den angrenzenden Ländern anbieten.