Prozesswärme elektrisch erzeugen
Das Unternehmen Leonhard Kurz will seine Prozesswärme in Zukunft aus Solarstrom und einem Wärmespeicher erzeugen statt mit Erdgas. Kurz produziert in dem Werk dünne Metallfolien, die etwa zur Oberflächenveredelung für Autoinnenräume und Verpackungen genutzt werden. Dafür werden pro Jahr etwa vier Gigawattstunden Prozesswärme benötigt. Der Wärmebedarf ist nicht kontinuierlich.
In Zukunft wird die Wärme mit einem eigenen Solarpark (13 MW) und einem Wärmespeicher erzeugt. Den produzierten Stromüberschuss wandelt das Unternehmen in einem elektrischen Heizkessel mit drei MW Leistung in Wärme um. Hinzu kommt ein Hochtemperatur-Wärmespeicher des norwegischen Anbieters Energynest (12 MWh Speicherkapazität), der die Wärme aufnimmt.
Die Anlage lohnt sich jetzt schon mit eigener Stromerzeugung und Förderung
Das System lohnt sich in speziellen Fällen. Laut Energynest ist das System sinnvoll bei einem Prozesswärme-Bedarf bis 350°C, ab einem Gaspreis von 40 Euro pro MWh und einem CO2-Preis ab 90 Euro. Dauerhaft dürften solche Preise wohl erst Anfang der 30er Jahre erreicht werden. Eigene Stromerzeugungsanlagen (Solar-, Wind-, oder Wasserkraft) senken die Kosten der Wärmeerzeugung mit Strom aber stark. Hinzu kommen Förderprogramme.
Fazit: Der Umstieg von Erdgas auf elektrische Wärme ist noch recht teuer. Aber mit einer eigenen Stromerzeugung und Förderungen kann sich der Umstieg heute schon rechnen.
Hinweis: Das richtige Förderprogramm hier ist die Förderung für Energie- und Ressourceneffizienz. Können Unternehmen die Einsparung von CO2-Emissionen nachweisen, können sie einen zinsvergünstigten Förderkredit bis zu 100 Mio. Euro erhalten oder eine Förderung bis zu 45% der Investitionen durch die BAFA. Mehr dazu unter www.kfw.de/295