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Solarmodule können inzwischen komplett wiederverwertet werden

PV-Recycling wird ein Mega-Markt

Solaranlage. © Marina Lohrbach/Fotolia
Solarzellen-Recycling wird in den kommenden Jahren ein immer attraktiverer Markt. Denn die Mengen an ausgedienten Solarmodulen wachsen schnell. Außerdem hat das Fraunhofer ISE ein neues Verfahren entwickelt, das nun auch die Wiederverwertung des Siliziums erlaubt. Damit kann das komplette Modul recycelt werden.

Das Recycling von Solarmodulen wird ein vielversprechendes Geschäftsfeld, das in den kommenden Jahren stark wachsen wird. Derzeit landen etwa 22.000t an ausgedienten Solarmodulen im Jahr auf dem Schrott. Die Menge wird stetig weiterwachsen. 2030 werden es schon zehnmal so viel sein und 2035 über eine Mio. t Material. 

Bis etwa 2050 werden die Mengen auf zwischen fünf bis neun Mio. t weiterwachsen. Weil neu installierte Module nach etwa 25 bis 30 Jahren durch einen gesunkenen Wirkungsgrad ihr Lebensende erreichen, entsteht ein dauerhafter großer Markt für das Recycling. Der Rohstoff-Nachschub aus alten PV-Modulen wird sukzessive größer - und das Recycling interessanter.

Zwei Einnahmequellen mit ausgedienten Modulen

Das Geschäft bietet zwei Einnahmequellen. Zum einen müssen die Besitzer alter Module derzeit teuer für deren Entsorgung bezahlen. Weil sie Schwermetalle wie Blei enthalten, gehören sie zum Sondermüll. Allerdings enthalten sie so viele Rohstoffe, dass sich die Aufbereitung lohnt und sich zu einer zweiten Einnahmequelle entwickeln wird. Den größten Anteil des Materials macht dabei Glas aus (etwa 75% bis 95% des Gewichts), dann folgen der Rahmen aus Aluminium und Kunststofffolien. Kabel und elektrische Verbindungen (Blei, Nickel, Silber) machen etwa 1% eines PV-Moduls aus.

Auch Silizium kann inzwischen wiederverwendet werden

Durch eine Innovation des Fraunhofer ISE kann inzwischen auch das Silizium eines solchen Moduls wiederverwendet werden. Es macht etwa 4% des Gewichts aus. Dabei können kristalline Solarzellen unabhängig von Herstellern oder Herkunft des Moduls zu einem neuen Siliziumblock verarbeitet werden, der komplett aus Recyclingmaterial besteht. 

Die Rückgewinnung des Siliziums hat Vorteile. Weil im Verhältnis zu neu abgebautem Silizium weniger Energie für das Recycling nötig ist, wird sich der Prozess bei industrieller Anwendung lohnen. Aus dem recycelten Silizium hergestellte PV-Zellen erreichten schon in der ersten Versuchsproduktion einen Wirkungsgrad von 19,7%. Das liegt nur knapp unter dem derzeitigen Industriestandard von 22%. 

Fazit: Solarmodul-Recycling wird ein vielversprechender Markt. Durch die neue Möglichkeit des Silizium-Recyclings können nun alle wesentlichen Teile eines Moduls wiederverwertet werden. Unternehmen, die sich auf die Rohstoff-Rückgewinnung bei PV-Modulen konzentrieren, dürften absehbar gute Geschäfte machen.
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