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Günstiger und ökologischer als mit Raketen-Triebwerken

Satelliten aus der Wäschetrommel

Blick auf die erde vom Weltraum aus mit Satellit. Copyright: Pixabay
Im Bereich der Weltraum-Innovationen tut sich derzeit einiges. Für Aufsehen sorgte jüngst ein Startup aus den USA. Es geht einen gänzlich anderen Weg als den konventionellen, um Satelliten ins All zu befördern. Das hat bereits die Aufmerksamkeit größerer Investoren auf sich gezogen.

Ein US-Startup will künftig Satelliten ökologischer und günstiger ins All schießen. SpinLaunch hat eine riesige Zentrifuge entwickelt, in der ein Satellit beschleunigt wird, um dann durch eine Öffnung hinausgeschleudert zu werden. Bildlich können Sie sich das als gigantische Wäschetrommel mit Schornstein vorstellen (siehe Video). Ein erster Test mit einem Prototypen war vielversprechend. Im kommenden Jahr will SpinLaunch dreißig weitere Tests durchführen, um mehr über Flugeigenschaften und das Verhalten der Zentrifuge zu erfahren.

Laut Unternehmensangaben sollen mit der Technik 200-Kilo-Satelliten zehnmal günstiger ins All befördert werden als bisher. Das liegt vor allem am Treibstoff. Zwar braucht der Satellit für „die letzten Meter“ nach oben dennoch einen Zusatz-Schub. Vor allem die treibstoffintensive Startphase wird aber durch das Zentrifugal-Katapult umgangen. Durch den geringeren Treibstoffverbrauch ist es zudem um ein Vielfaches ökologischer – vorausgesetzt natürlich, die Zentrifuge wird mit Erneuerbaren Energien betrieben.

Airbus sucht nach günstigen Alternativen im Satelliten-Bereich

Dass es sich bei dem SpinLaunch um mehr als eine von vielen „Startup-Spinnereien“ handelt, zeigt ein Blick auf die Investoren. 110 Mio. Dollar konnte das Unternehmen bereits einsammeln, darunter von Googles Investitionsfirma GV, Kleiner Perkins und Airbus Ventures. Vor allem für den Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus dürfte die Technologie interessant sein. Wir hatten Sie bereits im Sommer darauf hingewiesen, dass das Satelliten-Geschäft stark anzieht (vgl. FB vom 29.7.2021). Der Markt soll in den Jahren 2021 bis 2030 auf ein Volumen von 54 Mrd. US-Dollar anwachsen.  Jährlich sollen etwa 1.400 Satelliten ins All geschossen werden. Zwischen 2011 und 2020 waren es 296.

Für SpinLaunch könnte sich diese Entwicklung gleich doppelt auszahlen. Denn einerseits steigt das Satelliten-Volumen. Andererseits bedarf es für die SpinLaunch-Zentrifuge auch modifizierte Satelliten, die Kräfte von 10.000 G aushalten. Bei einem gewöhnlichen Raketenstart sind es lediglich 4 G. Airbus ist scheinbar bereit, diesen Weg zu gehen.

Keine Öffnung für Privatinvestoren

Bisher hat SpinLaunch Gelder stets durch Investorenrunden eingesammelt. Die letzte fand im Januar 2020 statt und kam dem Bau der Test-Zentrifuge zugute. 35 Mio. US-Dollar wurden damals eingesammelt u.a. von Airbus. Es ist wahrscheinlich, dass nach der erfolgreichen Testphase neue Gelder für den Bau der "richtigen" Anlage benötigt werden. Da das Unternehmen bisher nicht börsennotiert ist, gibt es für Privatanleger bisher keine Investmentmöglichkeiten.

Fazit: Im Weltraum-Segment treten derzeit viele Unternehmen in den Markt ein. Welche Innovationen sich durchsetzen, ist schwer abzuschätzen. Die Innovationskraft des Sektors ist allerdings hoch. Und es wäre nicht das erste Mal, dass Erfindungen am Ende ganz andere Anwendungen finden, als ursprünglich vorgesehen.

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