See-Verbindung erhöht Versorgungssicherheit
Unternehmen können wieder ein Stückchen mehr auf die Versorgungssicherheit im Stromnetz bauen. Deutschland und Dänemark haben erstmals eine Verbindung zweier nationaler Stromnetze über Meereswindparks realisiert. Partner sind die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz aus Berlin und die dänische Energinet. Damit kann nicht nur der Offshore-Strom sondern über die Anbindung der Windparks an ihre Länder auch Strom aus dem Landesinneren in das andere Land transportiert werden. Das erhöht die Versorgungssicherheit und stabilisiert den Strompreis. Bei einem Überangebot an Strom etwa in Deutschland kann der nach Dänemark verkauft werden, bei Strommangel kann dort eingekauft werden.
Nur 25 km Leitungen für die Verbindung zwischen zwei nationalen Stromnetzen
25 km Seekabel-Verbindung mit 200 MW Leistung reichen. Auf diese Weise wurden die Ostseewindparks Baltic 1 und 2 auf deutscher Seite und Kriegers Flak auf dänischer verbunden. Die Kosten dafür liegen bei 300 Mio. Euro.
Energie-Inseln zur Verbindung mehrere Länder in Nord- und Ostsee geplant
In Zukunft wird es weitere internationale Verbindungen über Meereswindparks geben. So plant der Netzbetreiber Tennet TSO, der für die Anbindung der deutschen Parks in der Nordsee zuständig ist, einen Netzknoten als Verbindung über mehrere Länder. Denn die Erzeugungskapazität in der Nordsee wird in den kommenden Jahren stark steigen und 2045 etwa 180 GW erreichen.
Zum Vergleich: die aktuelle Erzeugungskapazität aller deutschen Kraftwerke (konventionell und erneuerbar) liegt bei 221 GW. Über das North Sea Wind Power Hub soll eine Verbindung zwischen Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland aufgebaut werden. Dort könnte auch Wasserstoff günstig erzeugt und in verschiedene Länder verteilt werden. Über einen ähnlichen Knoten auf Bornholm sollen die Stromnetze von Dänemark, Polen, Deutschland und Schweden verbunden werden.