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Privatisierung der Raumfahrt

SpaceX enteilt Arianespace

SpaceX hebt ab. Copyright: Picture Alliance
SpaceX setzt nur 18 Jahre nach der Gründung Maßstäbe in der Raumfahrt. Im November gelang dem Startup als erstem Privatunternehmen, Astronauten zur ISS zu befördern. In den vergangenen Jahren hat SpaceX die Preise für Weltraumtransporte stark gesenkt. Das ging besonders zu Lasten des europäischen Raketenbetreibers Arianespace.

Die Kommerzialisierung des Weltraums ist eingeleitet. SpaceX zeigt, wie leistungsfähig Privatunternehmen in der Raumfahrt sein können. Im November absolvierte eine Falcon 9-Rakete mit dem Raumtransporter Dragon 2 (beides Eigenentwicklungen des 2002 gegründeten Unternehmens von Tesla-Gründer Elon Musk) den ersten kommerziellen Astronautenflug zur Raumstation ISS.

SpaceX konnte Preise für Raketenstarts erheblich senken

SpaceX hat die Preise für Raketenstarts erheblich gesenkt. Etwa durch die Wiederverwendung der ersten Raketenstufe, während diese bei allen anderen Raketen verlorengehen. Außerdem werden die Raketen an nur einem Produktionsort hergestellt und sind auf geringe Kosten optimiert.

Das war bisher unüblich. Raumfahrttechnik war auch deshalb so teuer, weil beste Materialien und modernste Technik verbaut wurde, ohne wesentlich auf Kosten zu achten. Schon vor einigen Jahren errechnete die NASA, dass sie das Zehnfache der Kosten von SpaceX benötigt hätte, um eine Trägerrakete zu entwickeln und zu bauen.

Arianespace bietet ein tragisches Bild

Im Vergleich zum Erfolg des US-Anbieters bietet die europäische Arianespace derzeit ein tragisches Bild. Fast zeitgleich mit dem Erfolg der Falcon 9-Rakete hatte eine Rakete der kleinen Vega-Baureihe einen Fehlstart. Wegen der höheren Preise der Ariane 5 konnte SpaceX Arianespace schon 2017 als größten Anbieter kommerzieller Satellitenstarts überholen.

Der Markt ist allerdings begrenzt. Im Markt für geostationäre Satelliten (etwa Telekomsatelliten) sind nur 30% des Marktes offen zugänglich. Im Restbereich (etwa Satelliten für Navigation) sogar nur 10%. Die restlichen Starts machen Staaten mit eigenen Raketenbetreibern. Die Ariane 6 verzögert sich. Ursprünglich sollte sie erstmals im Dezember dieses Jahres starten. Nun ist der Erstflug für das zweite Halbjahr 2022 geplant.

SpaceX profitiert von Förderung durch die USA

Allerdings profitiert SpaceX auch erheblich von seiner US-amerikanischen Herkunft. Eine Risikokapitalfinanzierung von insgesamt 5,8 Mrd. USD, wie sie das Unternehmen bisher erhalten hat, wäre in Europa nicht möglich. Hinzu kommt eine großzügige indirekte Förderung durch die hohen Preise, die das US-Militär und die NASA bezahlen. Langfristige Startverträge mit der NASA haben die Bewertung von SpaceX auf 46 Mrd. USD im August dieses Jahres hochgetrieben, bei einem Umsatz von etwa 2 Mrd. USD im Jahr.

Arianespace gelang schon einmal ein Comeback

Um Arianespace abzuschreiben, ist es aber zu früh. Nach dem Absturz einer neuen Version der Ariane 5 im Jahr 2002 gelang dem Unternehmen schon einmal ein starkes Comeback. Die Rakete wurde dabei umkonstruiert und erheblich billiger.

Die Startkosten für die Ariane 6 werden 40% unter denen des Vorgängers liegen. Das wird aber nicht ausreichen. Mittelfristig kann die Ariane durch eine Konzentration der europäischen Raumfahrtindustrie und die Konstruktion auf Zielkosten hin die Kosten senken und wieder Boden gutmachen.   


Fazit: SpaceX zeigt, was Privatunternehmen erreichen können. Europa kommt damit erheblich unter Druck auch bei der Kommerzialisierung des Weltraums mitzuhalten.

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