Startup löst Recycling-Problem bei Altreifen
Das Recycling von Altreifen wird immer schwieriger. Der Grund: Die Nachfrage nach den Reifenresten sinkt. Pro Jahr fallen etwa 600.000 t Altreifen in Deutschland an. Hinzu kommen ebensolche Mengen anderer Gummiprodukte (Türprofile, Förderbänder, Schläuche).
Etwa zwei Drittel wird runderneuert oder zu Gummimatten bzw. Granulaten zur Asphaltbeimischung verarbeitet. Ein Drittel wurde bisher verbrannt, vor allem in Zementwerken. Diese nehmen aber immer weniger Gummi ab, weil sie andere Dinge verbrennen können, für deren Entsorgung sie noch Geld bekommen (Tiermehl, Altkleider).
Jungunternehmen zerlegt Gummi in seine Bestandteile
Das Saarländische Jung-Unternehmen Pyrum Innovations AG bietet die Lösung. Es zerlegt Gummi in seine ursprünglichen Bestandteile. Dazu werden die geschredderten Gummiteile ohne Sauerstoff elektrisch auf bis zu 700°C erhitzt. Es entsteht zum einen Gas, das zur Stromerzeugung der Anlage genutzt wird. Außerdem Erdöl, für das die BASF einen Abnahmevertrag geschlossen hat, weil es direkt in der Chemieproduktion eingesetzt werden kann.
Dritter Bestandteil ist Ruß, der zur Schwarzfärbung der Reifen genutzt wird und hohe Preise erzielt. Bis Ende kommenden Jahres will das Unternehmen die eigene Anlage auf 20.000 t Reifen ausweiten und dann Gewinn erzielen. Weitere Anlagen werden in Belgien und Irland aufgebaut.
Fazit: Eine gute Lösung für die Umwelt, weil die Reifen damit in einem echten Kreislauf von Rohstoff zurück zu Rohstoff geführt werden können.