Swiss nutzt ab 2023 Kerosin aus Wasserstoff
Die Schweizer Lufthansa-Tochtergesellschaft Swiss will ab 2023 Kerosin nutzen, das aus Wasserstoff und CO2 produziert wurde. Der Anlagenhersteller Synhelion hat bereits mit dem Bau einer größeren Anlage in Jülich begonnen. Sie wird nächstes Jahr in Betrieb gehen. Die Fabrik wird die Energie von Solarkollektoren (1.500 m²) nutzen, um die für die Wasserstoffproduktion nötige Energie bereitzustellen.
Steigender CO2-Preis macht Wasserstoff wettbewerbsfähig
Die Industrieanlage in Jülich ist die erste weltweit, die Kraftstoffe auf Wasserstoffbasis herstellt. Etwas über 100.000 l Kerosin können damit im Jahr hergestellt werden. Ein Airbus A320 verbraucht etwa 2.700 l pro Flugstunde. Die Jahresproduktion reicht damit gerade mal für etwa achtzehn Flüge von Frankfurt nach Mallorca. Synhelion plant aber einen schnellen Produktionshochlauf. Schon 2025 sollen 500.000 l in einer neuen Anlage in Spanien hergestellt werden (ca. 90 Flüge nach Mallorca). 2030 soll mit 875 Mio. l die Hälfte des von Swiss benötigten Treibstoffs aus Wasserstoff produziert werden.
Die Kosten für den künstlichen Treibstoff werden auch in Zukunft höher liegen als heute. Derzeit kostet Kerosin etwa 50 USD/ MWh. 2030 wird Kerosin aus Wasserstoff selbst aus den günstigen Produktionsländern (etwa in Nordafrika) noch das doppelte Kosten. Prognosen gehen für 2050 von einem Preis von etwa 60 USD/ MWh aus, so eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena). Aber der schnell steigende CO2-Preis in der EU könnte konventionelles Kerosin aber schon um 2030 so teuer machen, dass aus Wasserstoff hergestelltes konkurrenzfähig wird.