Wiederverwertung in Sachen Bau
In Österreich hat die Allianz Nachhaltige Universitäten interessante Vorschläge zur Beschaffung gemacht. Wir erweitern die Thematik hier für Sie mit Fokus auf ressourcenschonende Bauten.
Generell gilt: Entscheidungen, was in welchen Mengen beschafft werden soll, hängen vor allem von eindeutigen Vorgaben des Rektorats/der Institutsleitung und in Unternehmen vom festen Willen der Geschäftsleitung ab. Der „Leitfaden für nachhaltige Beschaffung“ der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich gibt beiden Seiten (öffentliche Auftraggeber sowie Wirtschaft) wertvolle Hinweise.
Praktische Tipps
- Grundprinzip Kostenwahrheit: Sie sollten neben Anschaffungspreis, Nutzungs-, Wartungs- und Entsorgungskosten auch ökologische Kosten berechnen Das geht mit der Lebenszykluskostenrechnung (leicht machbar via Excel-Tools).
- Grundprinzip Suffizienz: Legen Sie ein Verbrauchsmonitoring z. B. für Energie und Papier an und formulieren Sie Zielwerte.
- Grundprinzip Kreislaufwirtschaft (Konsistenz): auf kurze Transportwege achten. Produkte sollten möglichst geringe Umweltauswirkungen haben (Lärm, Emissionen von Treibhausgasen, Schadstoffen) und sie sollten möglichst nach Gebrauch einer Weiterverwendung bzw. Verwertung zugeführt werden können.
BauKarussell
Das Bauwesen ist die Branche mit dem höchsten Ressourcenverbrauch und Abfallaufkommen. Der Beschaffungsleitfaden verweist auf das „BauKarussell“ (Wien), ein Projekt, das zugleich ressourcenschonend und sozial orientiert im Bereich verwertungsorientierter Rückbauten aktiv ist (Kreislaufmodell Social Urban Mining). Die sozialwirtschaftlichen Partner wenden sich an Gebäudeeigentümer und Einrichtungen, die sich mit Planung und Abwicklung von Bauvorhaben befassen. BauKarussell bietet neben Servicepaketen auch einen Bauteilkatalog.
Re-Use: Fenster etc.
Die Rückbauphase sollte von Anfang an zu einem integralen Bestandteil der Gesamtplanung gemacht werden. Heißt für Architekten, Geschäftsleitungen, Einkäufer: Re-Use-Produkte wie Fenster, Türen, Fliesen, Parkettböden, Fassadenelemente, Dachbegrünung etc. sind im Neubau einzuplanen. Idealerweise stammen Produkte aus dem Gebäude, das sich auf dem Grundstück befindet, wo der Neubau entstehen soll.