Monsanto: Steiniger Weg für Bayer
Bayer will mit der Übernahme des amerikanischen Saatgut- und Agrochemikalien-Konzerns Monsanto einen Coup landen. Doch dieser droht jetzt zu scheitern.
Die Monsanto-Übernahme durch Bayer droht zu scheitern. Denn die von Bayer in die Wege geleitete Übernahme des amerikanischen Saatgut- und Agrochemikalien-Konzerns in St. Louis (Missouri) wird zu einer rein politischen Entscheidung der neuen US-Regierung. Formal entscheiden zwar die Antitrust Division des Justizministeriums und ein Ausschuss zur Kontrolle von Auslandsinvestitionen in den USA. Aber beide sind völlig regierungsabhängig. Darüber hinaus müssen noch die Genehmigungen von 30 Kartellbehörden in aller Welt, darunter die der EU-Kommission, eingeholt werden. Monsanto mit seinem reichen Justiz- und Prozessregister hat zwar einerseits auch in Amerika einen zweifelhaften Ruf. Andererseits ist es mit seinen transgenen Saatgütern (Mais, Soja, Baumwolle) und den Niederlassungen in 61 Ländern auch ein großer Exporteur und Künder amerikanischen Erfindergeistes. Die beiden Vorstandschefs von Bayer und Monsanto sind schon im Januar sorgenerfüllt nach Washington gereist und haben mit Präsident Donald Trump sprechen können. „Ein konstruktives Gespräch“, nannte es Werner Baumann von Bayer hernach, zu deutsch: ergebnislos, wie in diesem Stadium nicht anders zu erwarten. Die Chancen, dass Bayer in Washington eine Absage kassiert, sind aus zwei Gründen groß. Zum einen hat Monsanto politisch traditionell auf die Gegenseite gesetzt und die Demokraten (als Dauerkritiker ihrer Agrarchemie) hofiert. „Drehtür“ oder „Pensionat“ wurde das Personalkarussell zwischen der Clinton- und später der Obama-Administration und Monsanto für verdiente Mitarbeiter genannt. Zum anderen steht für die neuen Nationalisten in Washington die Größe Amerikas auch hier auf dem Spiel. Eine Übernahme in der Gegenrichtung, die den Konkurrenten Bayer schlucken und Monsanto groß machen würde, wäre jederzeit genehmigungsfähig. Für die Gegenrichtung gilt „America first“. And make it great.
Fazit: Unsere Schlussfolgerung lautet: eher Nein, das Vorhaben misslingt.