Online-Dating via Blockchain
Blockchain-Anwendungen mischen den Online-Dating-Markt auf. Der Markt ist groß. Allein die Marktkapitalisierung des Branchen-Marktführers Tinder beträgt zurzeit 5,53 Mrd. Euro. Doch der Markt bringt besondere Anforderungen mit sich. Alle Anbieter haben mit folgenden Themen zu kämpfen:
- der Sicherheit der übermittelten, höchstpersönlichen Daten
Vertrauenswürdigkeit herstellen
- der Vertrauenswürdigkeit der Akteure im Dating-Markt
- der Effektivität der Partnervermittlung in schnelllebigen Zeiten und bei einem unüberschaubar großen Angebot
Fälschungssichere Profile
In all diesen Punkten hilft die Blockchain-Technologie weiter. Sie bietet Fälschungssicherheit, absolute Datensicherheit und das Agieren in Nahezu-Echtzeit – und das alles dezentral und damit ohne einem zentralen Intermediär vertrauen zu müssen (vgl. FB 28.1. und 11.3.-15.4.2019).
Die Dating-Apps Hicky und Viola basieren bereits auf der Blockchain-Technologie. So schieben sie der Gefahr betrügerischer Fake-Profile einen Riegel vor: Bei Hicky ist eine zweistufige Gesichtsüberprüfung Pflicht. Benutzer müssen zudem ein Stimmmuster vorlegen, um einen Account anlegen zu können. So werden Mehrfachanmeldungen von Betrügern verhindert. Die Daten werden über eine Blockchain-Lösung kodiert und fälschungssicher referenziert. Auch Viola nutzt vergleichbare visuelle Erkennungstechnologien, um Profile zu verifizieren. Sicherer geht es kaum.
Kein zentraler Server, der gehackt werden kann
Ohne zentralen Server kann ein Hacker die verteilt gespeicherten Daten nirgendwo zentral angreifen. Auch hier ist Hicky Vorreiter und nutzt u.a. eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Auch die Dating-App Ponder verwendet die Blockchain zur dezentralen Sicherung und Übertragung verifizierter Daten.
Ein ebenfalls bekanntes Problem beim Online-Dating ist das Niveau der Akteure. Auch hier kann die Blockchain helfen. Besonders Hicky und Ponder sind hier maßgeblich. Bei Hicky wird gutes Benehmen mit Blockchain-basierten Token belohnt. Diese können innerhalb des Hicky-Ökosystems auch für kostenpflichtige Leistungen eingesetzt werden, wie zum Beispiel die monatliche Nutzungsgebühr der App selbst.
Vermittlung mit Tokens belohnt
Ponder belohnt Kuppler mit Krypto-Tokens. Nicht nur Paare, sondern auch Geschäftspartner können sich dort kennenlernen. Sogar Jobs werden so vermittelt. Wer ein Paar, zwei Geschäftsleute oder einen Arbeitgeber mit seinem künftigen Arbeitnehmer zusammenbringt, wird mit Geld in Token-Form auf der Blockchain belohnt (zur Definition von Tokens vgl. FD 25.1.2019.2019).
Die Dating-App Loly setzt auf Smart-Contracs. Das sind intelligente, rechtssicher über die Blockchain abgewickelte Verträge. So wird die "Konsensualität der Begegnung" sichergestellt. Dies wird auch dazu genutzt, um im Falle der käuflichen Liebe die Vertragsbedingungen sicher zu fixieren.
Selbst lernender, künstlicher Liebeshelfer
Die Dating-App Loly nutzt Künstliche Intelligenz (KI). Ein auf KI basierenden Love-Advisor kommt zum Einsatz, um hilfreiche Beziehungsvorschläge zu machen und anhand von Erfolgen aus der Vergangenheit weiter zu verbessern. Auch auf der Dating-App Luna kommt maschinelles Lernen zum Einsatz. Wer dazu beiträgt, wird mit Token-basierten Sternen belohnt, die er auf der Plattform einsetzen, sich in seine digitale Wallet auszahlen oder an Wohltätigkeitsorganisationen seiner Wahl spenden kann, die diese dann zur Bestreitung ihrer Ausgaben in ihre lokalen Währungen umtauschen können.
Fazit: Alles spricht dafür, dass Blockchain-Anwendungen den großen Markt des Online-Datings in Zukunft noch stärker aufmischen werden. Investoren wie Nutzer sollten dies im Blick behalten. Hinweis: In FB am 10.2. berichten wir, wie der Tiefkühlhersteller Frosta mit „Fischstäbchen auf der Blockchain“ für Transparenz sorgen möchte.