China hat die höchsten Löhne im Osten
Die deutschen Unternehmen in China erwarten für 2019 Lohnsprünge um rund 6% im Schnitt. In einigen Provinzen nähert sich das Lohnniveau einigen europäischen Regionen an.
Doch dieser Trend gilt nicht fürs gesamte Land. Er ist hauptsächlich auf das Jangtse-Delta und Guangzhou (Kanton) zurückzuführen. Das hat die aktuelle Auflage des Arbeitsmarkt- und Vergütungsreports der deutschen Außenhandelskammer (Sitz Shanghai) ergeben. 356 Unternehmen gaben im Juni/Juli Auskunft; über die Hälfte kommen aus Maschinenbau und Automotive.
Chefgehalt wächst langsamer
Die erwarteten 5,99% bedeuten einen leichten Anstieg um 0,09% gegenüber 2018. Zum ersten Mal seit der Erhebung liegt der Wert damit über Vorjahr. Der Aufwärtstrend ist kein rein teutonisches Phänomen. Allerdings zahlen deutsche Arbeitgeber in China generell überdurchschnittlich. Sie werden insbesondere Produktionsmitarbeitern, Junior-, Mid-Level- und Senior-Fachleuten mehr zahlen. CEOs/Geschäftsführer und Stellvertreter müssen sich hingegen mit einer sinkenden Wachstumsrate anfreunden.
Die chinesischen Löhne stiegen 2017 über alles um 10,0% (+1,1%). Die Mindestlöhne legten um 11,4% (+10,7%) zu. Der Durchschnittsjahreslohn betrug 74.318 RMB in 2017 (Kurs Stand 10/2018 = rd. 8.500 Euro) gegenüber 67.569 RMB in 2016. Die Zentralregionen Anhui, Henan, Hubei, Jiangxi, Shanxi etc. meldeten mit +10,7% Wachstum den höchsten Wert, bei einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 61.193 RMB. In Ostchina wurden im Schnitt 84.809 RMB verdient, hauptsächlich beeinflusst durch das hohe Vergütungsniveau in Shanghai und Peking.
Selbst in China sind Talente Mangelware. Das Land will sich zum Standort für höhere Wertschöpfungsstufen mausern. Zwar halten viele Unternehmen die Lohnsteigerungen aufgrund des gewachsenen Produktivitäts- und Qualifikationsniveaus für gerechtfertigt. Dennoch bleiben steigende Arbeitskosten für 85,9% der Befragten ein Hauptproblem, gefolgt von Rekrutierung (85,3%) und dem Halten von qualifiziertem Personal (78,1%).
China Löhne
Jahr |
Steigerung |
*erwartet; Quelle: AHK Shanghai |
|
2012 |
10,2% |
2014 |
8,8% |
2016 |
7,1% |
2018 |
5,9% |
2019* |
6,0% |
Fazit:
Eine Gemengelage, die die Tür zur Verlagerung bestimmter Aktivitäten in Länder mit niedrigeren Arbeitskosten öffnet.
Hinweis:
Weitere Infos zum Thema erhalten Sie unter: https://china.ahk.de//fileadmin/AHK_China/Market_Info/Economic_Data/GCC-11th-Labor-Market-and-Salary-Report-2018_short.pdf