Den Bewerber-Pool einfach vergrößern
Unternehmen können erfolgreicher Azubis gewinnen, wenn sie offen kommunizieren, dass sie auch niedrigere Schulabschlüsse als das Abitur akzeptieren. Da es aktuell schwierig ist, Azubis zu gewinnen, gehen viele Betriebe schon längst Kompromisse bei den Anforderungen ein. Viele potenzielle Azubi-Kandidaten wissen aber nicht, dass sie eine Chance für eine Ausbildung hätten. Das zeigt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Bewerber-Pool vergrößern
Rund 70% der Betriebe mit unzureichend vielen Bewerbungen, stellen inzwischen Azubis ein, die nicht alle geforderten Kompetenzen mitbringen. Selbst jedes zweite Unternehmen mit genügend vielen Bewerbungen agiert so. Auch Azubis mit erheblichem Unterstützungs- und Förderbedarf werden inzwischen angenommen. Dies ist aber nur sinnvoll, wenn der Betrieb die nötigen Ressourcen für die Unterstützung des Azubis bereitstellen kann.
Zum Teil haben die Unternehmen einen erhöhten Förderungsbedarf. Paula Risius, Verantwortliche der IW-Studie, weist darauf hin, dass eingestellte Azubis, die die Anforderungen nicht erfüllen, teilweise stärker unterstützt werden müssten (z.B. mit betriebsinterner Nachhilfe). Für Unternehmen kann sich das aber lohnen. Wer Abstriche in der Ausbildung akzeptiert, kannen aus einem deutlich größeren Bewerbungspool auswählen.
Transparente Kommunikation hilft weiter
Wichtig ist eine hohe Transparenz in der Unternehmens-Kommunikation. Ist ein Betrieb bereit, niedrigere Abschlüsse zu akzeptieren, sollte er das offen und direkt kommunizieren. In den meisten Anzeigen der Unternehmen fehlt dieser Hinweis aber noch. Hilfreich ist auch, darauf hinzuweisen, dass nicht allein der Schulabschluss ausschlaggebend ist. Ein Einstellungstest, die Persönlichkeit, Kenntnisse und Motivation können ebenfalls relevante Kriterien für die Besetzung einer Lehrstelle sein.