Die Schwierigkeiten für die deutsche Wirtschaft, Fachkräfte zu finden, sind zum Teil die Folgen der verstärkten Akademisierung. Das zeigen die Statistiken der eingeschriebenen Schüler und Studenten an Berufsschulden und Hochschulen. Demnach ist die Zahl der Studierenden seit 2007 kontinuierlich angestiegen – um rund 25%. Dagegen ist die Zahl der Berufsschüler im gleichen Zeitraum deutlich gesunken. Ein Grund für diesen Trend dürfte nicht zuletzt die Stärkung der Gymnasien zulasten der Real- und Hauptschulen sein.
Immer mehr junge Menschen suchen ihr Glück nicht in der betrieblichen Ausbildung, sondern an den Hochschulen. Dort sind sie häufig überfordert oder stellen fest, dass die akademische Laufbahn doch nichts für sie ist – in den letzten Jahren brach im Schnitt jeder dritte Student sein Studium ab.
Fazit: Bildlich gesprochen ist der Fischbestand bzw. das Potenzial an Auszubildenden unverändert. Die Fische sind nur in den Uni-Teich umgezogen. Clevere Angler aus nicht-akademischen Sektoren suchen ihre Nachwuchskräfte also dort.