Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
903
Betrieb | Personal

Ernüchternde Bilanz

Ein wichtiges Projekt zur Milderung des Fachkäftemangels in Deutschland scheint im Bürokratiedickicht hängenzubleiben: die Anerkennung ausländischer Ausbildungsabschlüsse.
Ein wichtiges Projekt zur Milderung des Fachkäftemangels in Deutschland scheint im Bürokratiedickicht hängenzubleiben: die Anerkennung ausländischer Ausbildungsabschlüsse. Vor zwei Jahren ist das Anerkennungsgesetz (BQFG) in Kraft getreten. Es soll insbesondere KMU, die nicht über eine strategische Personalentwicklung verfügen, helfen, leichter an Fachkräfte gelangen. Die bisherige Bilanz des Gesetzes ist ernüchternd. Im ersten Jahr stellten knapp 11.000 Interessenten Anträge auf Anerkennung. Die Regierung hatte 300.000 erwartet. Bis heute sind schätzungsweise 30.000 Anträge auf Anerkennung eines ausländischen beruflichen Abschlusses gestellt worden. Geschätztes Gesamtpotenzial: drei Millionen. Der Grund für kurze Schlangen vor den Antragstellen ist das Dickicht an Regelungen und Zuständigkeiten. 400 Stellen – von Handels- und Handwerkskammern über Landesministerien und Regierungspräsidien – sind je nach Bundesland und Beruf zuständig. „Es war nicht einfach, alle Stellen zu identifizieren. Manche wussten gar nicht, dass sie zuständig sind“, erzählt Dirk Werner vom Institut für Deutsche Wirtschaft Köln (IW). Das IW baut im Regierungsauftrag ein Informations-Portal (www.bq-portal.de) zu dem Thema auf. Selbst Statistischem Bundesamt und Bildungsministerium fehlt die Übersicht. „Die für die Anerkennung zuständigen Stellen wurden in einigen Fällen erst im Laufe des Berichtsjahres bestimmt“, heißt es dort. Die zuständigen Behörden kämpfen zudem mit personellen und fachlichen Unzulänglichkeiten. Das sagt eine in der Anerkennungsberatung tätige Mitarbeiterin. Sie berichtet beispielhaft von einem Fall, in dem ein in Baden-Württemberg abgelehnter Antrag ein paar Monate später in Rheinland-Pfalz problemlos durchlief. Im selben Bundesland müssen sich ein Arzt, ein Lehrer, eine Kauffrau, ein Handwerker oder Ingenieur an jeweils unterschiedliche Stellen wenden. Unternehmen fehlt ein klares Anerkennungsmuster. Der Erfolg scheint oft davon abzuhängen, an welche Stelle man gerät. Nur für kaufmännische Berufe gibt es das Problem nicht. Für sie ist in Deutschland eine zentrale Stelle bei der IHK in Nürnberg (FB vom 6.3.) zuständig. Warum das für andere Berufe nicht ebenfalls geht, ist nicht nachvollziehbar.

Fazit: Bislang ist auf Seiten der involvierten Stellen wenig Bereitschaft zu spüren, die Zuständigkeiten stärker zu bündeln. Unternehmen, die die Anerkennung einer ausländischen Fachkraft wünschen, müssen weiterhin viel Geduld mitbringen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Hot Stock der Woche

Evotec mit Kurseinbruch

Kursrückgang © Looker_Studio / stock.adobe.com
Kurseinbruch bei Evotec. Auslöser sind schlechte Zahlen, ein Chefwechsel und ein fehlender Ausblick auf 2024. FUCHS-Kapital klärt, was Anleger nun tun sollten.
  • Fuchs plus
  • Chart der Woche vom 25.04.24

Volkswagen an Dreifach-Unterstützung

Volkswagen © Sina Schuldt / dpa / picture alliance
Fundamental ist die Aktie von VW aussichtsreich. Nun kommt auch ein charttechnisch interessantes Kaufsignal dazu. Wer jetzt an der Dreifach-Unterstützung kauft, hat gute Chancen auf einen zügigen Kursgewinn.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 38

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Warum die Aktienrente zum Gamechanger werden könnte

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Die gesetzliche Rentenversicherung wird wieder mal reformiert. Das Umlagesystem soll durch eine Aktienrente stabilisiert werden. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 38. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Folgen die Aktienrente für das Rentensystem, aber auch für den Kapitalmarkt hat.
Zum Seitenanfang