Fehltage wegen „Rücken“ gestiegen – was tun?
Homeoffice kann krank machen – vor allem den Rücken. Die Ausfälle von Mitarbeitern sind zuletzt wieder gestiegen. Mehr als 20% der Fehltage im Job waren 2020 auf Probleme mit dem Muskel-Skelett-System zurückzuführen. Die Zahl der Fehltage wegen Rückenschmerzen stieg um 8% gegenüber 2019. Das hat die Krankenkasse DAK ermittelt.
Gefährdungsbeurteilung
Als Arbeitgeber bleiben Sie auch beim Homeoffice für den Arbeits- und Gesundheitsschutz (ebenso wie Datenschutz) verantwortlich. Im Prinzip müssten Sie eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen. Ungeeignete Stühle und Tische sind ebenso schlecht wie stundenlanger Laptop-Gebrauch ohne geeignetes Zusatzequipment. Schauen Sie in die Arbeitsstättenverordnung und Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften.
Ergonomie-Tipps
Das bedeutet: Gerade wenn Mitarbeiter auch nach der Pandemie öfter im Homeoffice sind, sollten Sie Verbesserungspotenzial in Sachen Ergonomie aufzeigen. Wenn Sitzen, dann richtig! Darauf müssen Sie (bzw. Ihre Mitarbeiter) achten:
- Die Sitzposition muss individuell anpassbar und optimal auf die Arbeitsposition eingestellt sein.
- Ein separater Arbeitstisch in passender Arbeitshöhe soll ausreichend Platz für die benötigten Materialien bieten. Wer nur gelegentlich mobil zuhause arbeitet, kann auf eine kleinere Ausführungen setzen.
- Sitz-Steh-Tische ermöglichen den regelmäßigen Haltungswechsel – wichtig, um den Körper nicht einseitig zu belasten.
- Wird der Arbeitstisch im rechten Winkel zum Fenster positioniert wird, können Blendungen vermieden werden.
- Bei wenig Platz bieten sich Highboards oder Caddies an, um etwa im Stehen zu telefonieren und trotzdem alle Unterlagen im Blickfeld zu behalten.
- Um den Arbeitsplatz im Wohnbereich abzugrenzen, ist eventuell eine mobile Stellwand die Lösung.
- Und wenn (vorübergehend) nur der Ess- oder Küchentisch als Arbeitsort in Frage kommt, helfen faltbare Abtrennungen bei der Konzentration.
Fazit: Checken Sie die Homeoffice-Ausstattung Ihrer Mitarbeiter schon aus eigenem Interesse.
Hinweis: Mitarbeiter mit bestehendem Rücken-, Hüft- oder Wirbelsäulenleiden können sich die Anschaffung eines orthopädischen Bürostuhls mit bis zu 435 Euro und einen höhenverstellbaren Schreibtisch mit bis zu 1.200 Euro fördern lassen. Achtung: Erst nach Bewilligung kaufen! Antrag: u.a. bei Deutscher RV, Bundesversicherung für Angestellte, Berufsgenossenschaft, Bundesanstalt für Arbeit.
Homeoffice-Lösungen können Sie hier sehen: https://iba-forum.expo-ip.com/stand/1160
Mehr zu Förderung (bei Rückenleiden etc.):