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Gute Nachrichten für die Arbeitgeber

Homeoffice verringert Krankheitstage

Dass das Corona-Jahr für niemanden einfach war, müssen wir wohl nicht weiter erörtern. Neue Arbeitsmodelle mussten entwickelt und schnell umgesetzt werden. Wie hat sich das auf die Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausgewirkt?

Der Vermehrte Homeoffice-Einsatz wirkt sich positiv auf die Gesundheit von Arbeitnehmern aus. Das geht aus den Erhebungen des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor.

Die exakten Auswertungen für 2020 liegen noch nicht vor. Fest steht aber schon jetzt, dass die Fälle von Arbeitsunfähigkeiten 2020 nur in zwei Monaten höher waren als im Vorjahr – und zwar während der ersten Pandemie-Welle im März und April. Im März wurde demnach der höchste Krankenstand seit Beginn der Erhebungen gemessen – im Mai hingegen der niedrigste.

Weniger Fahrzeit, mehr Zeit für Soziales

Der Zusammenhang zwischen Mobilität und Gesundheit liegt auf der Hand. Wer lange zur Arbeit fahren muss, hat weniger Zeit für sein Sozialleben, ist eher von Rückenschmerzen in Folge des langen Sitzens betroffen. Hier wirkt sich das Homeoffice lindernd aus. Laut der Erhebung des BKK gaben 37,5% der Befragten die 2020 häufig Zuhause arbeiten an, dass sie eine positive Veränderung der körperlichen Gesundheit spürten. Die psychische Gesundheit und das Sozialleben verbesserten sich angeblich sogar bei 50% der Befragten.

Zu beachten ist dabei, dass die Befragten explizit zu ihren Homeoffice-Erfahrungen unabhängig von Corona befragt wurden. Nimmt man den "Krisenjahr-Faktor" hinzu, gaben in allen Branchen die Befragten mehrheitlich an, dass sich das vergangene Jahr trotz Homeoffice nicht gesundheitsfördernd ausgewirkt hätte.

Hohe Kosten durch steigende Krankheitsfälle

Im Jahr 2008 war der durchschnittliche deutsche Arbeitnehmer an 12,8 Tagen krank. Seitdem ging es nahezu linear bergauf: 2019 blieb er durchschnittlich 18,4 Tage von der Arbeit fern. Für die Arbeitgeber bedeutete das 2008 noch Entgeltfortzahlungen i.H.v. 37,7 Mrd. Euro. Ein Jahrzehnt später ist dieser Wert auf über 67 Mrd. Euro angestiegen.

Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die Demographie. Ältere Arbeitnehmer sind eher von Skelett- und Muskel-Erkrankungen betroffen, reagieren anfälliger auf Atemwegserkrankungen und bekommen eher ein Herzleiden. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung sieht für die nächsten beiden Jahrzehnte hier eine deutliche Trendumkehr. Mit dem Ausscheiden der Babyboomer wird sich das Durchschnittsalter auf dem Arbeitsmarkt verringern. Auch das wird die Krankheitstage nach unten drücken.

Fazit: Für die Zeit nach der Pandemie ist das Homeoffice auch ein probates Mittel, um die Krankheitstage im Betrieb – wo möglich – zu verringern.

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