Kammern helfen beim Recruiting von Fachkräften
Neben den Arbeitsagenturen (FB vom 25.04.) helfen auch die Handelskammern tatkräftig bei der Suche von Fachkräften in Asien. Die Bandbreite des Personals, das in Asien akquiriert werden kann, ist groß. Zentral angesprochen sind die Bereiche Elektro, Hotel und Gastronomie, Metall sowie IT und Software.
Außenhandelskammern helfen bei der Fachkräfte-Suche
FUCHSBRIEFE haben sich bei den Handels- und Außenhandelskammern nach der Vermittlungspraxis erkundigt. Zwei Projekte sind uns dabei besonders aufgefallen. Sie heißen "ProRecognition" (Berufliche Anerkennungsberatung im Ausland) und „Hand in Hand for International Talents“ (HiH). Beide wurden vom Bildungs- bzw. Wirtschaftsministerium aufgelegt, um Fachkräften aus Brasilien, Vietnam und Indien anzuwerben.
Die Vermittlungserfolge beider Projekte sind gut. Das berichten uns Denise Eichhorn in Mumbai und Stephan Jäger in Düsseldorf. Beide arbeiten im Bereich Recruiting von Fachkräften für die deutsche Wirtschaft. Eichhorn berichtet, dass sich in Indien die Ansprache durch Stellenausschreibungen auf heimischen Online-Jobportalen besonders bewährt hat. Lam Nguyen, von der AHK in Ho-Chi-Minh City (Vietnam) geht ähnlich vor. Sie schaltet Werbung auf regionalen Jobbörsen und erhält kontinuierlich Anfragen von interessierten Fachkräften, deren Profile in einem Aufnahmeverfahren zu prüfen sind. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber-Services bei den Arbeitsagenturen und der Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) finden Bewerber und Angebot zusammen.
Anlaufstellen in Düsseldorf, Erfurt, Lübeck, Reutlingen und Rostock
Stephan Jäger in Düsseldorf arbeitet in einem internationalen Netzwerk mit starken Kooperationspartnern, um Unternehmen bei der Fachkräftegewinnung zu begleiten und zu unterstützen. „Die Firmen werden von der Suche nach den richtigen Fachkräften in den beteiligten Ländern bis hin zur betrieblichen und gesellschaftlichen Integration hierzulande begleitet“, erklärt er. Insgesamt gibt es fünf Pilot-Regionen in Deutschland (Düsseldorf, Erfurt, Lübeck, Reutlingen und Rostock), in denen HiH arbeitet. Im Fokus stehen die Drittstaaten Brasilien, Indien und Vietnam.
Jäger ist überzeugt, dass die Anwerbung von Fachkräften aus Drittstaaten mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes einfacher und flexibler ist. „Trotzdem bleibt die Umsetzung komplex und beratungsbedürftig.“ Für Unternehmen, die bei dem Thema keine Erfahrungen haben, sei es eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.
Fazit: Auch die IHK und AKH sind nützliche Ansprechpartner für Betriebe bei der Suche von Fachkräften im EU-Ausland.
Lesetipp:
Die Broschüre „internationale Fachkräfte mit Berufsausbildung für den deutschen Mittelstand“ des DIHK, Wirtschaftsministeriums und der Agentur für Arbeit steht als kostenloser downloade bereit: https://www.dihk.de/assets/HiH_Flipbook/HiH_Flipbook.html