Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1545
Innere Kündigung kostet Milliarden

Maßnahmen gegen die innere Kündigung

Wissen Sie, wer Ihr teuerster Mitarbeiter ist? Nein, nicht der Chef. Es sind Angestellte, die bereits ihre innere Kündigung unterschrieben haben. Solche Mitarbeiter kosten jedes Unternehmen viel Geld. FUCHSBRIEFE sagen Ihnen, wo die Kosten anfallen und was Sie dagegen tun können.

Ihre teuersten Mitarbeiter sind jene, die innerlich gekündigt haben. Das sind insgesamt über 7,3 Millionen Arbeitnehmer in ganz Deutschland. Das zeigt der aktuelle „Engagement Index Deutschland“ von Gallup. Der wird bereits seit 2001 jährlich erhoben und misst u.a. die emotionale Bindung von Beschäftigten an ihren Arbeitgeber. 

Mitarbeiter, die bereits innerlich gekündigt haben, verursachen erhebliche Kosten aufgrund von Produktivitätseinbußen. Insgesamt summieren sich diese für die gesamte Volkswirtschaft schätzungsweise auf 132,6 - 167,2 Mrd. Euro. Die Kosten sind auch für die Unternehmen erheblich. Denn jeder fünfte Mitarbeiter (19%) hat die innere Kündigung bereits unterschrieben (2022: 18%, 2021: 14%).

Führungskräfte müssen auf Team-Dynamik achten 

Angestellte, die keine emotionale Bindung mehr an ihren Arbeitgeber haben, kosten auf verschiedenen Ebenen Geld. Einerseits sind sie öfter und länger krank als andere. Aber sie ziehen auch die Motivation und Leistung ihrer anderen Mitarbeiter mit nach unten. Studien zeigen: Etwa 14% der Belegschaft sind Top-Leister und "rocken" die Firma. Die Masse der Angestellten machen ihren Job, aber auch nicht mehr (67%). Diese Gruppe ist besonders anfällig für negative emotionale Einflüsse. 

Darum müssen Führungskräfte gut auf die Team-Dynamik achten. Führen und sinnvoll Delegieren ist schwerer als Zahlenwerk zu beherrschen. Miese Stimmung hat darum oft auch mit dem Vorgesetzten zu tun. Wichtig ist deshalb, die Organisationsstruktur und die Führungskräfte ernsthaft zu hinterfragen. Das bestätigt Personalexperte Dr. Jörg Knoblauch (tempus ABC Personal GmbH; Giengen) gegenüber FUCHSBRIEFE.

Klare Ziele und Lob helfen

Oft sind es schon kleine Maßnahmen, die helfen können. Personalexperte Knobloch rät: Definieren Sie eindeutige und klare Erwartungen. Viele vermeintlich klare Ziele sind für Mitarbeiter unklar. Zeigen Sie ehrliche Anerkennung. Knobloch: „Lob kostet nichts, bringt aber viel.“  Bieten Sie Entwicklungsprogramme an und Investieren Sie in Ihre Mitarbeiter. 

Wenn alle Stricke gerissen sind, ziehen Sie eine Trennung in Betracht. Wenn sich nach zahlreichen aufrichtigen Versuchen keine Verbesserung bei den betreffenden Mitarbeitern einstellt, besteht keine Hoffnung mehr, den Mitarbeiter emotional wieder zu begeistern. Eine Trennung ist aber nicht trivial (Abmahnung, Kündigungsgründe, Aufhebungsvertrag, Befristung, Vermeidung formaler Fehler, Kündigungsschutzgesetz usw.).

Fazit: Mitarbeiter, die sich nicht mehr mit der Firma identifizieren, kosten viel Geld. Prüfen Sie regelmäßig, wie die Stimmung im Unternehmen und den Abteilungen ist und suchen Sie ehrlich nach den Ursachen. Helfen Sie Ihren Führungskräften, gut zu führen.

Hinweis: Manche Mitarbeiter, die innerlich gekündigt haben, werden sogar zu "Störenfrieden im Betrieb‟. Zum Umgang mit solchen Angestellten gibt es am 27. Juni 2024 und 14. November 2024 ein Seminar von Personalexperte Knoblauch. Mehr Infos: www.joerg-knoblauch.de.

Gallup-Studie

Meist gelesene Artikel
  • Ohne Mut, ohne Führung: Wie Merz die CDU schwächt

Friedrich Merz: Ein Kanzlerkandidat ohne Kanzlerformat

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Friedrich Merz, einst gefeiert als konservativer Hoffnungsträger und scharfsinniger Redner, entpuppt sich in der Realität als das Gegenteil dessen, was Deutschland in einer politisch und wirtschaftlich angespannten Zeit braucht: einen starken Kanzler, kommentiert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
  • Fuchs plus
  • Champerty Bill: Ein neues Gesetz könnte den Anleihenmarkt erschüttern

Schwellenländeranleihen drohen massive Kursverluste

Ein Gesetzesvorhaben in New York könnte den Anleihenmarkt auf den Kopf stellen – insbesondere für Schwellenländer. Die "Champerty Bill" soll spekulative Klagen gegen zahlungsunfähige Staaten einschränken. Investoren müssen sich darauf vorbereiten, denn trotz der Trump-Regierung bleibt das Gesetz ein heißes Thema. Wie können Anleger darauf reagieren?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Investmentprozess bei HRK LUNIS: Detailreich, aber nicht frei von Kritik

Investments bei HRK LUNIS: Von der Analyse zur Fokusliste

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
HRK LUNIS stellte in einer jüngsten Präsentation vor einem Expertengremium ihren Investmentprozess für ein Vermögensverwaltungsmandat vor. Dieser Prozess beginnt mit der Ideengenerierung in der sogenannten „Haackes Denkfabrik“, einem internen Forum, in dem unterschiedliche Themen diskutiert werden, um neue Investitionsideen zu entwickeln.
  • Fuchs plus
  • Der Investmentprozess von Grüner Fisher – Stärken und Schwächen im Fokus

Investmentstrategie bei Grüner Fisher: Anpassungsfähigkeit als Schlüssel

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Grüner Fisher Investments hat sich als ein bedeutender Vermögensverwalter weltweit etabliert, mit einem verwalteten Vermögen von über 82 Milliarden USD und einer Präsenz in 15 bis 16 Ländern. Das Unternehmen betont seine kundenzentrierte Investmentstrategie, die auf einem dynamischen Top-Down-Ansatz basiert. Dieser Prozess zielt darauf ab, Portfolios nicht statisch zu halten, sondern aktiv an das sich ständig verändernde Weltbild anzupassen.
  • Fuchs plus
  • Streit um Sozialplan

Betrieb muss Verzugszinsen aus Sozialplanabfindung zahlen

Ein Sozialplan ist immer dann notwendig, wenn Betriebsänderungen anstehen und es darum geht, negative wirtschaftliche Folgen für die Mitarbeiter zu lindern. Gibt es Streit zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung, entscheidet die Einigungsstelle. Gegen den Spruch klagte ein Arbeitgeber erfolglos und soll jetzt auch noch Verzugszinsen zahlen. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) positioniert sich eindeutig.
Zum Seitenanfang