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Auf der Suche nach neuen Mitgliedern

Mitgliederwerbung per Mindestlohn

Der Mindestlohn ist zum Mittelpunkt der gewerkschaftlichen Strategie geworden.
Der Mindestlohn ist zum Mittelpunkt der gewerkschaftlichen Strategie geworden. Hier sieht man ein wichtiges neues Spielfeld zur Gewinnung von gewerkschaftlichen Mitgliedern.

Der Mindestlohn wird zum Einfallstor für kräftige Lohnerhöhungen auf breiter Front. Darauf sollten sich die Unternehmen einstellen. Denn die von den Gewerkschaften geplante Erhöhung um 30% in den kommenden vier bis fünf Jahren auf dann rund 12 Euro soll und wird insbesondere das Tarifgefüge im unteren und mittleren Lohngruppenbereich mit nach oben ziehen – wenn die Arbeitgeber nicht ausreichend opponieren. Bisher aber tragen sie die Mindestlohnpolitik der Gewerkschaften mit.

Neue Zielgruppe der Gewerkschaften

Die Agenda der Gewerkschaften reicht nicht ohne Grund über fünf Jahre. Bis dahin möchten sie sich ihre neue Zielgruppe der Mindestlohnbezieher einverleibt haben. Zahlreiche neue Mitglieder sollen in bisher nichttarifgebunden Firmen rekrutiert werden, die nur den Mindestlohn zahlen. Die Anhebung der Mindestlöhne trifft vor allem die Branchen Bergbau, und das Gaststättengewerbe. Können die Gewerkschaften den geplanten deutlichen Anstieg der Mindestlöhne durchsetzen (30%
in fünf Anhebungen) will man sich im Anschluss wieder mäßigen. Dann sollen die Mindestlöhne wieder nach dem alten Schema berechnet werden, das geringere Steigerungen zur Folge hatte (FB vom 5.7.2018).

Der DGB hat aber noch eine zweite Agenda. Sie zielt auf die unteren und mittleren Lohngruppen. Steigen die Mindestlöhne, müssen auch die Tarife nachziehen, damit der Lohnabstand erhalten bleibt. Das wollen sich die Gewerkschaften dann zugutehalten. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell verteidigt deshalb die neuen Mindestlohnerhöhungen: „Die Beschäftigten werden dabei nun an der guten Lohnentwicklung der letzten Jahre teilhaben." Wichtiger aber sei es, die Tarifbindung in der nächsten Zeit auch außerhalb der Mindestlöhne deutlicher zu stärken, heißt es aus der DGB-Zentrale.

Fazit:

Bisher konzentriert sich die gewerkschaftliche Mitgliederstrategie auf die nicht-tarifgebundenen Unternehmen. Das kann sich aber noch ändern. Gelingt es, die anvisierten Lohnforderungen durchzusetzen, kommen auch andere Branchen ins Visier.

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