Sachverständige manipulieren den Mindestlohn nach oben
Pikant, was die Sachverständigen für den Mindestlohn da machen. Sie haben freihändig die Berechnungsgrundlage verändert. Zum finanziellen Nachteil der Betriebe. Dadurch steigt der Mindestlohn stärker als erwartet. Aus den 8,84 Euro je Stunde werden nächstes Jahr 9,19 Euro und 2020 dann 9,35 Euro. Die Sachverständigen bestehen aus Vertretern des Arbeitsministeriums, der Arbeitgeber und der Gewerkschaften. Letztere sind der Antreiber. Sie erhoffen sich Lohndruck nach oben im gesamten Tarifgefüge.
Der „Trick": Die Sachverständigen haben unvorhergesehen die Tarifanhebungen des ersten Halbjahres 2018 einbezogen. Durch die veränderte Bemessungsgrundlage kommt die stärkere Anhebung zustande. Das Kalkül der im Rat vertretenen Arbeitgeber: Arbeitsplätze werden dadurch attraktiver. Warum man das nicht den Betrieben selbst überlässt, bleibt ein Geheimnis.
Gewerkschaften wollen Mindestlohn deutlich höher haben
Langfristige Zielsetzung der Gewerkschaften ist die Zwölf vor dem Komma. Sie soll in vier oder fünf Jahren Realität sein. Das wird naturgemäß auf die Lohnfindung in den Tarifverhandlungen durchschlagen. Denn der Lohnabstand zu den unteren Tarifgruppen soll ja weiter gewahrt bleiben.
Neben der höheren Bezahlung soll auch die Überwachung der Einhaltung zunehmen. Die Behörden sollen mehr als derzeit Arbeitsplätze und deren Entlohnung überprüfen. Die öffentliche Hand setzt sogar vielfach eine höhere Entlohnung als Druckmittel bei der Vergabe öffentlicher Aufträge ein (FB 14.6.).
Fazit: In anderem Zusammenahng nennt man solche Absprachen Kartell. Überlegen Sie jetzt schon, wie die Lohnentwicklung auf ihre Kosten durchschlagen wird. Wann müssen Sie die Preise erhöhen und um wie viel?