Unternehmer werden immer öfter mit dem Wunsch nach Teilzeitarbeit konfrontiert. Insbesondere bei Männern wächst die Nachfrage nach diesem Arbeitszeitmodell spürbar. So lag die Quote der Teilzeit arbeitenden Männer im Jahr 2001 bei 5,2%. Inzwischen hat sie sich auf 10,4% verdoppelt. Das zeigt eine aktuelle Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Bei Frauen ist der Anteil der Teilzeitarbeit ebenfalls stark gewachsen. Seit 2001 ist die Teilzeitquote bei Frauen von 39,6 auf 47,5% gestiegen. Nahezu jede zweite Frau arbeitet also nicht Vollzeit. Zudem scheint das Reservoir für zusätzliche weibliche Mitarbeiter allmählich ausgeschöpft. Darauf deutet die Beschäftigungsquote hin. Diese lag in Westdeutschland zuletzt bei 68,5%, in Ostdeutschland sogar bei 70,0%.
Insgesamt liegt die Teilzeitquote über alle Arbeitnehmer inzwischen bei 28,3% (20,8% im Jahr 2001). Hier zeigt sich inzwischen auch die Wirkung des gesetzlichen Anspruchs auf Teilzeit. Auffällig ist bei dieser Entwicklung aber auch, dass sie unabhängig von der Arbeitslosigkeit verläuft. So zeigt sich bei längerfristiger Betrachtung, dass der Wunsch nach Teilzeit bei Männern und Frauen auch dann zugenommen hat, wenn die Zahl der Arbeitslosen gestiegen ist.
Hinter dieser Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt steht eine grundsätzliche Verschiebung zu Mehrverdiener-Haushalten. In immer mehr Haushalten arbeiten beide Partner, allerdings gern etwas weniger als Vollzeit. Das zeigt sich auch in der wachsenden Zahl der Erwerbstätigen (43,3 Mio.). Das lange Zeit typische Bild des Einverdiener-Haushaltes verblasst dagegen allmählich. Nur noch 20% aller deutschen Haushalte leben von nur einem Gehalt. Vor 20 Jahren waren es noch 45%.
Fazit: Der wachsende Anteil hoch gebildeter Frauen und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf führen zu einem fundamentalen Wandel am Arbeitsmarkt. Arbeitgeber müssen sich darauf einstellen, dass auch in den nächsten Jahren mehr Arbeitnehmer Teilzeit arbeiten wollen.