Weiterbildungen schwer gefragt
Das anstehende Jahrzehnt wird eine Dekade der Umschulungen und Weiterbildungen. Denn die Politik hat es sich fest vorgenommen mit der nachhaltigen Transformation eine Industrie-Revolution in Rekordzeit zu bewerkstelligen. Das wird neue Arbeitsplätze schaffen und alte überflüssig machen. Auf der anderen Seite ächzt die Wirtschaft bereits heute unter dem Fachkräftemangel. Für Unternehmen heißt das, dass sie mit den personellen Ressourcen die ihnen zur Verfügung stehen, noch besser "haushalten" müssen.
Umbrüche in der Automobilindustrie
Besonders groß wird der Umbruch in der europäischen Automobilindustrie. Der Verbrenner hat (in Europa) ausgedient und wird durch die E-Mobilität ersetzt. Zwar wird die Anzahl der Beschäftigten in der europäischen Automobilindustrie (5,6 Mio.) bis 2030 konstant bleiben. Das geht aus Berechnungen der Boston Consulting Group (BCG) hervor. Allerdings wird es innerhalb dieser 5,6 Mio. Beschäftigten starke Umbrüche geben. Bei der Automobilherstellung und Produktion konventioneller Motoren werden 500.000 Arbeitsplätze wegfallen.
Dem gegenüber stehen neue Jobs im Zulieferergeschäft. Batterien, Elektronik und Ausstattung werden laut BCG 240.000 Arbeitsplätze schaffen. Weitere 120.000 entstehen im Bereich Ladeinfrastruktur. Auch Wartung (+20.000) oder Recycling (bezogen auf die Automobilbranche +10.000) suchen Arbeitskräfte.
Viele Anbieter für Weiterbildungen am Markt
Anbieter für Umschulungen und Weiterbildungen gibt es viele am Markt. So bieten etwa der Verband der Automobilbranche, das VDI Wissensforum, der TÜV oder die Fraunhofer Academy regelmäßig Veranstaltungen an. Pro Tag und Mitarbeiter müssen Sie mit Kosten von mindestens 600 EUR kalkulieren – bei privaten Anbietern können es gern auch mal 1.000 EUR sein. Wichtig ist, dass Sie vor der Buchung des Seminars die vermittelten Inhalte und Zertifikate daraufhin prüfen sollten, ob sie überhaupt zu Ihnen passen.
Zur Unterstützung legt die Bundesregierung einen Zukunftsfonds für die Automobilbranche auf. 1 Mrd. EUR sollen so bis 2025 bereitgestellt werden. Davon sollen 320 Mio. EUR die KMU bei der Umstellung der Produktion für E-Antriebe und Brennstoffzellen unterstützen – inklusive den nötigen Weiterbildungen.
Fazit: Weiterbildungen sind ein notwendiges Mittel, um die nachhaltige Transformation bewerkstelligen zu können. Die Politik hat das erkannt – Betriebe können hier noch lange Zeit gute Förderungen abrufen.