Die Versicherer verlieren den Musterprozess
Dieses Urteil aus London könnte noch größere Kreise ziehen … Die britische Finanzmarktaufsicht – die Financial Conduct Authority (FCA) – hat vor dem High Court in London einen vollen Erfolg erzielt. Er kann die Versicherungswirtschaft noch eine Stange Geld kosten. Im Frühjahr, auf dem Höhepunkt der Coronavirus-Krise, hatte die FCA gegen die Versicherungswirtschaft des Landes eine Klage in Sachen Betriebsunterbrechungsversicherung angestrengt. Die Versichererer hatten es rundweg abgelehnt, für die Corona-Schäden aufzukommen. Immerhin geht es um rund 370.000 betroffene Kunden.
Ob die Versicherer zahlen müssen, ist noch nicht sicher. Jetzt muss noch das letztinstanzliche Urteil des Obersten Gerichts (Supreme Court) abgewartet werden. Das insgesamt 160 Seiten zählende Urteil des High Court befasst sich im Detail mit dem Vertragstext der einzelnen Versicherer. Das Urteil geht dabei auf 21 verschiedene Hauptvarianten ein und setzt sich mit jeder einzelnen eingehend auseinander. Das Hauptaugenmerk legen die Richter auf den allgemeinen, von der Regierung verfügten Lockdown der Städte und Gemeinden. Dies habe für die versicherten Betriebe den Zutritt potentieller Kunden unmöglich gemacht.
Der britische Musterprozess wird in vielen Ländern Wellen schlagen
Interessant für alle, de Betriebsunterbrechungversicherungen abgeschlossen haben.