Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2684
Datenschutzrechtlicher Auskunftsanspruch im Vergleich regeln

DSGVO als Hebel für höhere Abfindungen?

Nach einer Kündigung versuchen Beschäftigte, eine möglichst hohe Abfindung vor dem Arbeitsgericht rauszuholen. Gelingt das aus ihrer Sicht nicht, ziehen viele inzwischen eine neue Karte: den Auskunftsanspruch (Art. 15) nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Arbeitgeber sollten auf diesen ‚Schachzug‘ vorbereitet sein.

Die Datenschutzgrundverordnung dient in Kündigungsverfahren immer häufiger dazu, die Abfindungssumme zu erhöhen. Dieser Schachzug vieler Anwälte hat vor Gericht in der Regel mindestens zum Teil Erfolg.

Die Aufbereitung, der über den Arbeitnehmer gespeicherten Daten, macht dem Unternehmen in jedem Fall viel Arbeit und kostet viel Zeit. Die Anwälte der Firmen versuchen deshalb das Thema möglichst vorzeitig abzubiegen. Egal ob eine Forderung aus einem Verstoß gegen die DSGVO  berechtigt ist oder nicht. Das gelingt aber nicht immmer. 

Abenteuerliche Forderung

So hat das Arbeitsgericht (ArbG) Düsseldorf den Auskunftsanspruch eines Ex-Mitarbeiters, der das ‚Geschäftsmodell Datenschutzklage‘ nutzte, zwar teilweise abgewiesen. Schadensersatz hat er trotzdem bekommen. 

Anstatt der geforderten 143.482,81 Euro sprach das Gericht dem Ex-Beschäftigten 5.000 Euro zu. Und zwar deshalb, weil der Arbeitgeber dem Auskunftsverlangen nach der DSGVO nur unvollständig und nicht in der vorgesehenen Frist von einem Monat nachgekommen war. 

Berufung soll mehr Klarheit bringen

Die Berufung ist beim Landesarbeitsgericht (LAG) Düsseldorf anhängig. Hoffentlich wird dann geklärt, wie mit dem Informationsanspruch gemäß DSGVO im Arbeitsgerichtsverfahren umzugehen ist.

Fazit: Arbeitgeber müssen sich darauf vorbereiten, dass im Arbeitsgerichtsverfahren mit Hilfe des Auskunftsanspruchs nach der DSGVO versucht wird, die Abfindungssumme in die Höhe zu treiben. Hinweis: Die Berufung ist beim Landesarbeitsgericht Düsseldorf anhängig. Hoffentlich wird dann geklärt, wie mit dem Informationsanspruch gemäß DSGVO im Arbeitsgerichtsverfahren umzugehen ist.

Urteil: ArbG Düsseldorf vom 5.3.2020, Az.: 9 Ca 6557/18

Empfehlung: Es ist besser, den datenschutzrechtlichen Auskunftsanspruch in einem Vergleich bzw. in einem Aufhebungsvertrag mit zu regeln. Die Zahlung einer Abfindung sollte von der „Erledigung“ des Auskunftsanspruchs abhängig gemacht werden.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang