Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2196
Bezahlung bei der Rufbereitschaft

EuGH: Wann ist Rufbereitschaft zu bezahlende Arbeitszeit?

Rufbereitschaft ist in vielen Berufen üblich. Heizungsausfälle, Rohrbrüche, Brände, steckengebliebene Aufzüge oder Geburten, halten sich nun mal nicht an die gängigen Arbeitszeiten und treten auch nachts oder am Wochenende auf. Arbeitgeber stehen dann vor der Frage, ob und wie Rufbereitschaft zu bezahlen ist.

Rufbereitschaft ist als Arbeitszeit zu werten, wenn der Beschäftigte nach einer Alarmierung nur "wenige Minuten" Zeit hat, bereitzustehen. Bei einer solch kurzen Reaktionszeit könne der Beschäftigte keine Freizeitaktivitäten planen.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat damit jetzt präzisiert, wann es sich bei der Rufbereitschaft um bezahlte Arbeitszeit handelt. 

Warten auf den Einsatz, um schnell zu reagieren, ist Arbeitszeit

Konkret ging es um einen Berufsfeuerwehrmann, der in seiner Rufbereitschaft immer in der Lage sein muss, binnen 20 Minuten in voller Montur und mit dem Einsatzfahrzeug einsatzbereit zu sein. Der Arbeitgeber vergütete nur die echten Einsatzzeiten als Arbeitszeit, aber nicht die Wartezeit in der Rufbereitschaft. 

Damit war der Arbeitnehmer jedoch nicht einverstanden. Er klagte und verlangte, dass die gesamte Rufbereitschaft als Arbeitszeit gewertet und auch so bezahlt wird. Der EuGH sieht das genauso. Wie die Arbeitszeit jetzt zu bezahlen ist, ergebe sich aus nationalem Recht. Das Verwaltungsgericht (VG) Darmstadt hatte den Fall dem EuGH zur Vorabentscheidung vorgelegt.

Fazit: Richten Sie Ihre Personalplanung und Ihre Personalkosten danach aus.

Urteil: EuGH vom 9.3.2021, Az.: C-580/19

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Mehr Innovationen mit Patenten und Lizenzen aus dem Ausland

Wissensimport für mehr Neuentwicklungen

Wissensimporte aus dem Ausland verschaffen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Das zeigt eine Studie des ZEW. Unternehmen, die Wissen importieren, sind insgesamt innovativer und oft erfolgreicher.
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde Sutor Bank GmbH

Sutor Bank enttäuscht nicht nur bei digitalen Dienstleistungen

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Ein Foto des Anlageausschusses der Sutor Bank im Anlagevorschlag zeigt sieben Männer mittleren Alters – und keine einzige Frau. Warum die Expertise von Frauen bei den Hamburgern nicht stärker gefragt ist, wüsste man gerne. Vielleicht wirken hier die hanseatischen Tugenden nach, die ja historisch betrachtet in der Regel mit männlichen Kaufleuten verbunden sind. Zeitgemäß ist das nicht.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 45

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Wie das Portfolio wieder ins Gleichgewicht kommt

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Wenn eine Anlageklasse besonders stark zulegt oder auch verliert, verschiebt sich die gesamte Vermögensstruktur. In der 45. Episode des Geldtipp-Podcasts sprechen Pferdchen und Fuchs darüber, wie das Rebalancing des Portfolios funktioniert und was Anleger dabei beachten müssen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Mehr Frauen, besseres Katastrophenmanagement

Katastrophen-Management: Japan setzt auf Frauen

Japan setzt verstärkt auf Frauen im Katastrophenmanagement. Dahinter steht aber kein Quoten-Gedanke, sondern die Erkenntnis, dass mehr Frauen zu einem besseren Katastrophenmanagement führen.
  • Fuchs plus
  • Landwirte mit Fokus auf Nachhaltigkeit werden profitieren

Reform der EU-Agrarsubventionen rückt näher

Das Ergebnis des nach den Bauernprotesten zu Jahresbeginn eingesetzten runden Tischs liegt vor. Er empfiehlt eine komplette Änderung der Agrarsubventionen. Dazu wird es kurzfristig nicht kommen, aber in wenigen Jahren gibt es kaum noch Alternativen zu einer grundlegenden Reform.
  • Fuchs plus
  • Gestörter Zahlungsverkehr: Lösungsansätze für Unternehmen

Commerzbank stoppt Zahlungen mit Russland

Unternehmen, die noch Geschäfte mit Russland machen, haben ein dickes Problem. Die Commerzbank war eine der wenigen Banken, die noch eine Zahlungsabwicklung für Geschäfte mit russischen Unternehmen angeboten haben. Diese Dienstleistung stoppt die Commerzbank kurzfristig. Unternehmen haben akuten Handlungsbedarf und hohen Druck. FUCHSBRIEFE haben Lösungsansätze recherchiert.
Zum Seitenanfang