Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2881
Zeitweise Überlassung von Entgeltlisten

Tabu für Betriebsräte

Schild mit Aufschrift Betriebsrat. Copyright: Pixabay
Der Gesetzgeber hat entschieden, das Einsichtsrecht in nicht anonymisierte Gehaltslisten des Betriebs auf einen kleinen Personenkreis zu begrenzen. Damit stehen die sensiblen Daten der Beschäftigten unter einem besonderen Schutz. Bleibt die Frage, ob es für Betriebsräte und deren Ausschüsse Ausnahmen geben kann?

Die Bruttoentgeltlisten gehören nicht die Hand von Betriebsräten. Selbst eine nur kurzeitige Überlassung ist nicht zulässig. Weder der Betriebsrat, noch der Betriebsausschuss kann vom Arbeitgeber die Überlassung von Bruttoentgeltlisten verlangen. Diese Klarstellung hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) beschlossen. 

Selbst zwei Gesetz knacken Geheimhaltung nicht 

Das gilt sowohl für den Fall, dass sich der Betriebsrat für sein Verlangen auf den Paragrafen 80 Absatz 2 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) stützt, als auch wenn es ihm um die Förderung der geschlechtsbezogenen Entgeltgleichheit (§ 13 Absatz 2 und 3 des Entgelttransparenzgesetzes, EntgTranspG) geht. 

Einem Betriebsrat reichte die vom Arbeitgeber zugestandene Möglichkeit auf Einblick in die Bruttoentgeltlisten der Beschäftigten nicht aus. Er verlangte die Zuleitung einer Datei in einem auswertbaren Tabellenformat, eine gedruckte Vorlage und ein elektronisch nutzbares Format. Hilfsweise die Einsichtnahme in die Listen um eigene Kopien erstellen zu können. 

Fazit: Der Betriebsrat kann keine Überlassung von Bruttoentgeltlisten der Beschäftiggten zur Anfertigung eigener Kopien verlangen - auch nicht vorübergehend. Der Kreis derer, die Bruttogehaltslisten einsehen dürfen, bleibt sehr begrenzt.

Urteil: BAG vom 23.3.2021, Az.: 1 ABR 7/20

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang