Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1986
Online soll künftig genauer hingeschaut werden

Transparenz für Plattformen

Die Marktmacht von Onlineplattformen wächst. Dabei sind es nicht nur die ganz Großen sondern auch viele kleine Anbieter, die Unternehmen Probleme bereiten können. Die EU will jetzt hier Pflöcke einziehen und greift damit deutsche Vorschläge auf.

Die EU will die Geschäfte von Onlineplattformen stärker regulieren. Der Vorstoß soll dazu führen, dass künftig mehr Transparenz und Rechtssicherheit für Unternehmen und Verbraucher entsteht. Im Fokus stehen Finanzierungsplattformen, Vergleichsanbieter und Handelsplattformen.

Es wird zwar noch gut zwei Jahre dauern, bis die entsprechende Richtlinie kommt. Aber bereits heute ist absehbar, in welche Richtung die EU-Kommission zielen wird. Darauf deuten die Eckpunkte hin, die wesentlich auf deutsche Anregungen hin abgestimmt sind.

Geschäftsbedingungen sollen künftig anwenderfreundlicher sein

Online-Anbieter sollen ihre Geschäftsbedingungen künftig leichter zugänglich und verständlich machen. Dazu gehört auch, dass sie im Voraus Gründe angeben müssen, warum ein professioneller Nutzer von einer Plattform gestrichen oder verbannt werden kann. Die Anbieter müssen außerdem eine angemessene Mindestfrist für die Umsetzung von Änderungen der Geschäftsbedingungen einhalten.

Außerdem werden Anbieter Richtlinien über ihre Datennutzung verfassen müssen. Darin muss geklärt werden, welche Daten durch ihre Dienste zugänglich sind und von wem und unter welchen Bedingungen sie genutzt werden. Plattformen müssen künftig darlegen, wie sie ihre eigenen Waren oder Dienstleistungen im Vergleich zu denen ihrer professionellen Nutzer behandeln. Informiert werden muss auch, wie sie Vertragsklauseln verwenden, um das günstigste Angebot oder den günstigsten Preis von Produkten und Dienstleistungen ihrer professionellen Nutzer zu fordern (sog. Meistbegünstigungsklauseln).

Ranking-kriterien sollen offengelegt werden

Die EU-Kommission will auch, dass Auswertungs-Algorithmen offengelegt werden. Online-Vermittlungsdienste und Suchmaschinen sollen die allgemeinen Kriterien für das Ranking von Waren und Dienstleistungen in den Suchergebnissen offenlegen.

Geregelt werden müssen auch mögliche Rechtsstreitigkeiten. Online-Vermittlungsdiensten werden dann ein internes Beschwerdemanagementsystem einrichten müssen. Um die außergerichtliche Streitbeilegung zu erleichtern, sollen unabhängige und qualifizierte Schlichtungsdienste angeben werden.

Kleinen und mittleren Unternehmen dürfte die Stoßrichtung gefallen. Denn immerhin 42% aller KMU nutzen Online-Marktplätze, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Aber jedes zweite Unternehmen klagt dabei über Probleme mit den marktmächtigen Anbietern. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Eurobarometer.

Fazit: Der Vorstoß der EU-Kommission zielt in die richtige Richtung. Auch wenn es bis zur Umsetzung noch dauern wird, für KMU dürfte sich die Nutzung von Online-Plattformen verbessern.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Mehr Innovationen mit Patenten und Lizenzen aus dem Ausland

Wissensimport für mehr Neuentwicklungen

Wissensimporte aus dem Ausland verschaffen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Das zeigt eine Studie des ZEW. Unternehmen, die Wissen importieren, sind insgesamt innovativer und oft erfolgreicher.
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde Sutor Bank GmbH

Sutor Bank enttäuscht nicht nur bei digitalen Dienstleistungen

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Ein Foto des Anlageausschusses der Sutor Bank im Anlagevorschlag zeigt sieben Männer mittleren Alters – und keine einzige Frau. Warum die Expertise von Frauen bei den Hamburgern nicht stärker gefragt ist, wüsste man gerne. Vielleicht wirken hier die hanseatischen Tugenden nach, die ja historisch betrachtet in der Regel mit männlichen Kaufleuten verbunden sind. Zeitgemäß ist das nicht.
  • Warum Deutschland an Attraktivität für internationale Führungskräfte verliert

Fachkräfte suchen Sicherheit

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag Fuchsbriefe
Erneut erschütterte ein islamistisch motivierter Messermord die Republik. Er fand am Wochenende im weltoffenen Westen der Republik statt, ausgerechnet auf einem "Festival der Vielfalt". Wer glaubt, dass sich ausländische Fachkräfte von dieser "Willkommenskultur" und ihren Folgen eingeladen fühlen in Deutschland zu arbeiten, ist schief gewickelt, schreibt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber in seinem heutigen Standpunkt.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Großanleger investieren Milliarden

Großanleger nutzen Bitcoin-Flaute

Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) oder Solana (SOL) bleiben im September unter Druck. Eine Trendwende nach oben ist noch nicht in Sicht. Großanleger nutzen die gedrückten Preise aber schon für Nachkäufe. Privatanleger können sich daran orientieren.
  • Fuchs plus
  • Zinssätze im freien Fall: Was Investoren bis 2050 erwartet

Anleihen: Vom sicheren Hafen zum renditelosen Risiko

Die Allianz, einer der größten Versicherer weltweit, wagt einen Ausblick auf die Zinsmärkte bis 2050 vor dem Hintergrund des „Klimawandels“. Für Investoren, vor allem für solche, die kalkulierbare Zinserträge suchen, ergibt sich ein ungemütliches Szenario.
  • Fuchs plus
  • Pfund bekommt Schub gegenüber dem US-Dollar

GBP|USD: Cable wird bald gestrafft

Das Britische Pfund rückt bei den Forex-Händlern in den Fokus. Denn wenn die US-Notenbank nach unten überrascht, dann wird das Pfund nach oben überraschen. Dem Pfund könnte sogar die Trendwende gegenüber dem US-Dollar gelingen. Dafür gibt es einige Anzeichen. Einen wichtigen Anhaltspunkt liefern die Anleihemärkte.
Zum Seitenanfang